Autor Thema: Genitalabbildungen in Graustufen?  (Gelesen 2467 mal)

Arno Grabolle

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Genitalabbildungen in Graustufen?
« am: 2014-09-18 22:12:21 »
Ich frage mich seit einiger Zeit, ob wir Genitalabbildungen im Wiki nicht generell in Graustufen zeigen sollten. Gründe:

1. Die Farbinformationen bringen hier gar nichts, lenken sogar eher ab (z.B. bei nicht ganz idealen Aufnahmen, chromatische Aberration).

2. Die Bilder werden den Grafiken in der Bestimmungsliteratur ähnlicher und sind so besser vergleichbar.

Arno

Martin Lemke

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Re: Genitalabbildungen in Graustufen?
« Antwort #1 am: 2014-09-19 05:03:00 »
Ich hatte das schon mal gemacht, als ich die Farbfehler noch nicht so gut eliminieren konnte. Ich finde, dass das eine schlechte Lösung ist, denn es wirkt unnatürlich (und ist es auch). Im insgesamt in Farbbabbildungen gestalteten Wiki wirken Graustufenbilder wie Fremdkörper.

Bei Deinen Beispielen sehe ich keine Farbfehler. Ich finde es erheblich angenehmer Farbbilder zu betrachten ans farblose.

Das Argument besserer Vergleichbarkeit finde ich nicht stichhaltig, denn beim Bestimmen (dafür soll das Wiki ja eine Hilfe sein) werden die Bilder des Wikis mit Tieren verglichen, welche definitiv nicht farblos vorliegen. Dass Fotos in der Bestimmungsliteratur nicht bunt sind, ist wohl eher eine Frage der Druckkosten, die sich uns beim Wiki nicht stellt.

Martin
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Tobias

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Re: Genitalabbildungen in Graustufen?
« Antwort #2 am: 2014-09-19 11:17:18 »
Farbe ist definitiv ein wichtiger Informationsträger auf Fotos, selbst wenn sie leicht verfälscht ist. Mich würden graue Bilder stören, denn dann brauche ich keine Bilder, sondern kann Zeichnungen angucken.

Tobias

Eveline Merches

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Re: Genitalabbildungen in Graustufen?
« Antwort #3 am: 2014-09-19 11:57:14 »
Ich glaube Arno meinte eine bessere Vergleichbarkeit von Naturbild und Zeichnung und damit das Schwarzweißbild als Ergänzung zum Farbbild.
Werner hat das auch schon bei der einen oder anderen Art gemacht. Ich fand das gar nicht so schlecht.
Dann kann ich mein Binobild mit dem Farbfoto vergleichen (ist auch bei mir erste Wahl). Anschließend schaue ich aber meist noch nach den Zeichnungen in der SpiE und da könnte ich mir in der Tat vorstellen, dass der Vergleich der Zeichnung mit einem Schwarzweiß-Foto einfacher wäre.

meine Meinung:
Warum also nicht beides im Wiki zur Verfügung stellen? Das Wiki spricht ja Laien und Experten gleichermaßen an und unter denen gibt es sicher kein einheitliches Bestimmungsverhalten. Deshalb wäre ich für soviel Info-Bilder, wie möglich. Und bei Arnos Bildern haben wir auch noch eine exzellente Qualität und er lädt sie selber hoch ... Hallooo, wo ist das Problem?

liebe Grüße
Eveline
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Martin Lemke

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Re: Genitalabbildungen in Graustufen?
« Antwort #4 am: 2014-09-20 03:35:29 »
Es ist blödsinnig, ein und das selbe Bild in Graustufen und in Farbe zu liefern. Das meint Arno auch nicht, sondern er sagte definitiv Graustufen- anstatt Farbfotos.

Arno argumentiert:

1. Farben bringen nichts bei der Bestimmung
- das kann ich nicht nachvollziehen. Warum soll eine naturnahe Darstellung schlechter sein als eine, deren Informationsgehalt reduziert ist?

2. Farben stören und lenken ab
- mich würden Graubilder stören, Farbe lenken mich nicht ab, sondern sind ein Merkmal.

3. Graubilder kann man mit der Bestimmungsliteratur besser vergleichen
- wie gesagt: Im Normalfall vergleicht man die Bilder im Wiki mit lebenden oder toten Tieren. Sonstige Bestimmungsliteratur konsultiert man zusätzlich. Das Wiki liefert damit die Informationen, die die übliche Bestimmungsliteratur nicht liefert. Es ist nicht Aufgabe des ungeübten Lesers, die bunten Bilder des Wikis mit solchen der Bestimmungsliteratur zu vergleichen. – Das machen wir, die damit Jahre lang Erfahrung haben.

Ich kann auch nicht ganz nachvollziehen, dass jemand, der sich eine Stunde Zeit nimmt, in das Foto einer Spinne ein fehlendes Bein hinein zu retuschieren, Probleme damit hat, Farbfehler zu beseitigen. So etwas erledige ich im Normalfall in ein paar Minuten.

Martin
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Arno Grabolle

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Re: Genitalabbildungen in Graustufen?
« Antwort #5 am: 2014-09-20 11:29:42 »
Ich bin eigentlich ganz glücklich über die deutlich Meinung hier. Dann ist das Thema für mich auch erledigt. So ganz überzeugt war ich von der Idee auch nicht, zumal man konsequenterweise viele (alle) bisher hochgeladenen Bilder nachträglich umwandeln müssen.

Was ich gesucht habe war wahrscheinlich ein höherer Abstraktionasgrad, der dem der wissenschaftlichen Grafiken näher kommt. Ich habe nicht die Zeit, zu den vielen Arten, die ich genital dokumentiere, Zeichnungen anzufertigen. Andererseits scheinen mir gut präparierte und aufgenommene Fotos fast objektiver zu sein, als eine Grafik, in der ich als Autor schon wieder interpretiere.

Die „naturnahe Farbe“ halte ich bei Genitalien allerdings wirklich für nicht so wichtig. Eine ausgekochte Epigyne besteht eigentlich nur noch aus Chitin und das ist dunkler oder heller, je nach Dichte (Sklerotisierung). Es gibt natürlich Unterschiede, aber die sind leider auch innerartlich recht hoch. Man schau sich mal Arten im Wiki an, bei denen schon mehrere präparierte Epigynen (von verschiedenen Autoren) vorhanden sind. die Unterschiede sind da z.T. erheblich und ähnlich störend, wie die unterschiedlichen Stile/grafischen Qualitäten der Autoren der wissenscchaftl. Grafiken im Bestimmungsschlüssel der Uni Bern.

Ich hätte mir einfach gewünscht, die 5+ Epigynen einer Art im Wiki so ähnlich wie möglich (vergleichbar) präsentieren zu können. Die Möglichkeit, viele Beispiele der Epigyne einer Art nebeneinander zu zeigen, ist ja einer der großen Pluspunkte unseres Wikis.

@Martin: Ausdrücke wie „blödsinnig“ finde ich ganz schön hart für so ein Forumsgespräch.

Arno

Eveline Merches

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Re: Genitalabbildungen in Graustufen?
« Antwort #6 am: 2014-09-20 14:14:30 »
Zitat
Es ist nicht Aufgabe des ungeübten Lesers, die bunten Bilder des Wikis mit solchen der Bestimmungsliteratur zu vergleichen. – Das machen wir, die damit Jahre lang Erfahrung haben.
Jeder Neuling in der Bestimmung ist ein ungeübter Leser. Als ich anfing, hieß es sehr bald: Schau mal im Roberts oder vergleich mal mit den Zeichnungen in der SpiE. Das ist also überhaupt kein Argument für mich. Unsere Wiki-Seiten sollen dem Leser helfen, sein Tier zu bestimmen. Dazu wollen wir soviele Infos liefern, wie uns möglich. Wenn wir die Chelizeren abgelichtet haben, kommen die rein. Wenn wir ein Foto eines Vulvenpräparats haben, kommt es rein. Gibt es eine Zeichnung von Harald, kommt sie rein. Warum also nicht auch ein Schwarz-weiß-Foto? Wir löschen doch Werners Schwarz-Weiß-Fotos jetzt auch nicht wieder raus.

Zitat
So ganz überzeugt war ich von der Idee auch nicht, zumal man konsequenterweise viele (alle) bisher hochgeladenen Bilder nachträglich umwandeln müssen.
OK, alle Bilder umzuwandeln, würde ich nicht haben wollen. Da gebe ich Martin Recht, wir brauchen die Farbfotos.

Zitat
Ich kann auch nicht ganz nachvollziehen, dass jemand, der sich eine Stunde Zeit nimmt, in das Foto einer Spinne ein fehlendes Bein hinein zu retuschieren, Probleme damit hat, Farbfehler zu beseitigen. So etwas erledige ich im Normalfall in ein paar Minuten.
Das ist unsachlich und gehört hier nicht her. Das gleiche gilt für "blödsinnig".
Wir wollen doch alle das Wiki besser machen. Nicht jede Idee trägt, aber das erkennen wir doch erst im Laufe der Diskussion. Selbst wenn sie trägt, wird sie vielleicht nicht umgesetzt, weil unsere Kapazitäten nicht reichen, aber das finde ich nicht schlimm.

liebe Grüße
Eveline
Ahme den Gang der Natur nach. Ihr Geheimnis ist Geduld.

Martin Lemke

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Re: Genitalabbildungen in Graustufen?
« Antwort #7 am: 2014-09-20 19:14:19 »
Warum also nicht auch ein Schwarz-weiß-Foto? Wir löschen doch Werners Schwarz-Weiß-Fotos jetzt auch nicht wieder raus.

Davon war nicht die Rede. Wie gesagt, ich habe auch schon Graustufenbilder eingebaut. Es ging um die Frage, [künftg] ausschließlich Graustufenbilder zu verwenden. Da bin ich definitiv dagegen.

Martin
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