Autor Thema: Altes/neues Mikroskopobjektiv  (Gelesen 3518 mal)

Jürgen Guttenberger

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Altes/neues Mikroskopobjektiv
« am: 2020-08-09 19:49:40 »
 Servus ,

hab mir ein alte Carl Zeiss Plan 2,5/0,08 160/- Übersichtsobjektiv aus den 60-70 Jahren gegönnt. Wird bei e....y zwischen 30-150 € gehandelt.
Bin mit der optischen Leistung mehr als zufrieden. Vielleicht für den einen oder andern von euch auch eine Option.
Das Objektiv hat ein RMS-Gewinde, somit an vielen Mikroskopen zu adaptieren. Die Abgleichlänge muss natürlich korrigiert werden, ist aber keine Hexerei.

Ein weiterer Vorteil von dieser Linse, wenn man einen Wechselrevolver am Mik hat, findet man wesentlich schneller die gewünschte Stelle als z.B. mit einem 5er oder 10er Objektiv.

Linyphia triangularis♀ mit iherer charakteristischen Stimmgalbelzeichnung am Prosoma

Gruß Jürgen

Martin Lemke

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Re: Altes/neues Mikroskopobjektiv
« Antwort #1 am: 2020-08-09 20:38:47 »
Das Foto sieht sehr überzeugend aus. Hast Du nass (in Alk oder Wasser) oder trocken fotografiert?

RMS-Gewinde sagt mir nichts1 – wo soll das passen? Du hast ja immer so Bastellösungen, die mit normalem Haushaltswerkzeug nicht zu relaisieren sind (... da habe ich mir erstmal einen Winkel geschweißt ...)

1: Auf die Schnelle ... anscheinend so ein kleines übliches Mikroskopgewinde. Da gibt es einen Adapter von Novoflex, den Du Dir vermulich mal schnell an der Drehbank bastels. Leute wie ich, müssten für so eine doppelgewindige Metallscheibe 95 € berappen, ohne zu wissen, ob es Nutzen bringt.

Ich habe ja so ein langes Rohr von LMScope, mit einer Microskopoptik. Für einige Aufgaben hätte ich gern etwas weniger Vergrößerung. Ein Revolver wäre also ein Gewinn. Gibt es da bezahlbare fertige Lösungen? Die Microskopoptik kostet allerdings (aus dem Kopf) ein paar hundert € pro Objektiv2.

2: LMScope 4x: 690 €, 10x: 690 € (das habe ich) und 40x: 990 €. Das ist sehr viel Geld. Da würde ich lieber zu Fa. Novoflex wechseln, weil ich mich von Fa. LM wegen anderweitiger Erfahrungen über den Tisch gezogen fühle.

Martin
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Jürgen Guttenberger

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Re: Altes/neues Mikroskopobjektiv
« Antwort #2 am: 2020-08-11 18:40:42 »
Servus Martin,

die Spinne lag in 100% Alk.

176 Einzelaufnahmen, das sollte man nicht unterschätzen, dauert so ca. 5min. zum durchstacken. Am Mik geht das mit dem Feintrieb per Hand und etwas Übung aber ziemlich reibungslos. Habe eigentlich nie Verwackler. Manchmal passiert es mir, das der Alk zu schnell verdunstet und dann ein Körperteil nicht mehr bedeckt ist, kann man dann in die Tonne treten.

Ich hab mir vor kurzem ein ausgeschlachtetes Mik mit Revolver aber ohne Objektive gekauft. Eine Kameraadaption und mit den Objektiven nach Wahl bestückt, bekommt man mit etwas Gedult für 200-300 € zusammen. Das schwierigste ist die Adaption der Kamera, aber wenn man die Gewindesteigungen weiss, kann ich die auf der Drehbank drehen.
Ist aber eine Winterarbeit, aktuell ist Erntezeit, da geht bei mir so gut wie nix.

Gruß Jürgen

Jürgen Guttenberger

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Re: Altes/neues Mikroskopobjektiv
« Antwort #3 am: 2020-08-11 18:43:42 »
Deine Verlinkung geht auch billiger.

Jürgen

Martin Lemke

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Re: Altes/neues Mikroskopobjektiv
« Antwort #4 am: 2020-08-12 20:51:08 »
die Spinne lag in 100% Alk.

In dem Fall hast Du ein WOW! verdient.

Zitat
Manchmal passiert es mir, das der Alk zu schnell verdunstet und dann ein Körperteil nicht mehr bedeckt ist

Das kenne ich. Deshalb nehme ich inzwischen etwas mehr Alkohol.

Zitat
Eine Kameraadaption und mit den Objektiven nach Wahl bestückt, bekommt man mit etwas Gedult für 200-300 € zusammen. Das schwierigste ist die Adaption der Kamera, aber wenn man die Gewindesteigungen weiss, kann ich die auf der Drehbank drehen.

Ich habe nur mal für kurze Zeit an einer Drehbank gearbeitet, da kann ich Dir nicht das Wasser reichen. Am eindringlichsten ist mir in Erinnerung, mit welcher Wucht der Spannschlüssel aufschlägt, wenn man ihn vergisst abzuziehen und die Drehbank startet. Bei heutigen Maschinen gibt es das vermutlich nicht mehr. Das war Anfang der 1980er Jahre.

Deine Verlinkung geht auch billiger.

Die Briten waren schon immer ein versiertes Bastlervölkchen. Im Grunde sind die klobigen Stromstecker der Briten auch besser als unsere Schuko-Stecker, weil man die nicht verpolen kann. Die Briten verkaufen sogar Fangtüten zum Aufsetzen auf den Laubsauger.

Ich glaube, so ein Teil brauche ich gar nicht, sondern eines für einen Revolver. Da wäre ich auf Deine Hilfe angewiesen. Ich habe immer wieder den Fall, dass meine Vergrößerung zu gering ist, aber öfter, die dass sie zu hoch ist und das Objekt nicht ganz drunter passt. Zum Zusammenfügen von Teilbildern habe ich wirklich keine Lust.

Einen Adapter von T3 auf Nikon und T3 auf Sony E-Mount habe ich. Ich bräuchte also ein Rohr oder einen Balgen mit einem Wechlser zur Aufnahme von Mikroskop-Objektiven. Bei Einsatz eines Balgens aber, vermute ich, brauche ich keinen Wechsler mehr, weil ich den Abbildungsmaßstab dann über diesen einstellen könnte oder sehe ich das falsch?

Martin
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Jürgen Guttenberger

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Re: Altes/neues Mikroskopobjektiv
« Antwort #5 am: 2020-08-13 18:15:44 »
So einen Spannschlüssel hat es mir auch schon um die Ohren gehaut. Meine Lehrzeit war auch Mitte-Ende der 80er.

Du meinst T2 oder? T3 kenne ich nicht.

Ich lass mir mal was einfallen für dich.

Wenn dich ein Objektivwechsel nicht stört, hab ich eine schnelle Umsetzung für dich.

Ein Revolver ist recht globig, erschwert die Lichtsetzung wenn man mit Dauerlicht arbeitet. Du arbeitest glaube ich aber mit Blitz?

Gruß Jürgen

Jürgen Guttenberger

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Re: Altes/neues Mikroskopobjektiv
« Antwort #6 am: 2020-08-13 20:09:55 »
hab mir eben ganz auf die Schnelle die Mühe gemacht und das beschriebene Objektiv nicht am Mik sondern am Balgen getestet. Die Bilder sind nicht bearbeitet oder beschnitten, Dreck ohne Ende und die Stackschritte sind bei beiden Fotos weniger als 20. Hab kurzerhand eine Walckenaeria conniculans als Testobjekt beigelegt, scharfgestellt hab ich aber auf dem Messbalken um die Vergrößerungsunterschiede darzustellen.
Wenn man Fotos wie oben haben will, kommt man um eine gründliche Bearbeitung nicht rum, da gehen oft 5-10 min. drauf. Und zum Fotografieren um die 30-45 min. pro Foto. Die Profis können sich damit Stunden beschäftigen, die Zeit habe ich nicht.

Die Abbildungsmaßstäbe kann man natürlich noch zusätzlich mit Zwischenringen verändern, ich habe oft noch 5-10 cm Zwischenringe am Balgen angeschraubt.

Oder man wechselt das Objektiv, 3,2, 4, 5, 6,3 .....usw. die Möglichkeiten sind fast unbegrenzt. Somit hat man für jeden Abbildungsmaßstab seine Objktive bzw. seinen Balgenauszug.
Und wer die Qualität noch mehr in die Spitze treiben möchte, gibt es alte Reproobjektive aus den 70-80ern für erschwingliches Geld, so z.B. Rodenstock Rodagon 1:2,8 -50 mm, ein Hammerobjektiv.

Gruß Jürgen

Martin Lemke

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Re: Altes/neues Mikroskopobjektiv
« Antwort #7 am: 2020-08-13 22:26:21 »
Vielleicht habe ich T2 mit T3 (so hieß hier mal eine TV-Reparaturwerkstatt) verwechselt.

Die Ergebnisse mit dem Balgen finde ich nicht überzeugend. Ich hatte mal einen Balgen für Nikon; den habe ich vor ein paar Jahren an Jörg Pageler verschenkt, welcher mir einen Dia-Kopierer überlassen hatte. Zu Nikon möchte ich aber sowieso nicht zurück. Stellt sich die Frage, was besser ist:

a) Feste Vergrößerung mit Revolver oder
b) variable Vergrößerung mit Balgen

Zitat
Wenn dich ein Objektivwechsel nicht stört, hab ich eine schnelle Umsetzung für dich.

Bei LMScope werden die Objektive unter Reinraumatmosphäre montiert; bei der staubigen Luft bei mir, würde ein Objektivwechsel eine Serie von Effekten ingang setzen, die ich nicht haben möchte. Also ja, das würde mich erheblich stören.

Kommen wir zu den Vor- und Nachteilen von a) und b)

Vorteile a)
Aus momentaner Perspektive sehe ich die meisten Vorteile bei a) (Revolver)
1. Fester Vergrößerungsfaktor macht einfache Lösung für Maßstabsangaben möglich
2. Einfacher Wechsel des Vergrößerungsfaktors

Nachteile a)
- Jeder Vergrößerungsfaktor erfordert hohe Grundinvestition für ein hochqualitatives Objektiv

Vorteile b)
- Weniger kostspieliges Gesamtprojekt, selbst wenn ein Balgen 1000 € kostet

Nachteile b)
1. Keine festen Maßstäbe
2. Klobige Gesamtkonstruktion, weil Balgen auf dem Stackschlitten aufgesetzt wird und damit weniger mechanische Stabilität

Kurzum, Lösung a) läge mir mehr. Ich muss ja nicht alle Objektive auf einmal erwerben und kann so ein Gebrauchtschnäppchen abwarten.

Martin
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Jürgen Guttenberger

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Re: Altes/neues Mikroskopobjektiv
« Antwort #8 am: 2020-08-15 11:49:22 »
Ok, dann wäre ein trinokulares Mikroskop das richtig für dich. Ich hab meine beiden Mikroskope auch mit etwas Gedult für wenig Geld bekommen, die Objektive kaufe ich mir auch immer mal wieder bei Gelegenheit dazu.
Für deine Zwecke benötigst du ein Auflichtmikroskop mit Durchlichtmöglichkeiten, damit kann man dann wunderbar Epigynen/Vulva ablichten.
Am besten sind Leitz, Zeiss, Nikon, Olympus Mikroskope, hier bekommt man auch viele Ersatzteile und Objektive.

Jetzt nochmals ein Foto mit der Balgenkonstruktion, hier hab ich mir heute (im katholischen Bayern ist Feiertag ;D "Maria Himmelfahrt") mal eine Stunde dafür Zeit genommen. Das Bild entstand eben in meinem Holzschuppen outdoor sozusagen. Das ist der Vorteil von Methode b, hier ist mal flexibler und kann auch mal Sachen ablichten, die man nicht unters Mik bekommt. Trockene Aufnahme mit 192 Einzelbildern, per Hand gestackt. Dauer für den Stack ca. 10 min..
Aber das Tier konnte ja nicht mehr weglaufen.....

Gruß Jürgen

Jürgen Guttenberger

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Re: Altes/neues Mikroskopobjektiv
« Antwort #9 am: 2020-08-15 14:37:39 »
Und hier nochmals das 2,5er unterm Mikroskop, gekoppelt mit einem FK 2,5x Olympus Projektiv. Das ist sozusagen eine Zwischenoptik, die man auch variabel zur Vergrößerung tauschen kann. Ich besitze noch ein 3,3 , und 4 Projektiv, der Austausch geht in Sekunden am trinokularem Ausgang. Verbindung Mik, Kamera lösen, ist nur eine kleine Rändelschraube, Kamera abnehmen, Optik tauschen und schon hat mit einem Objektiv unterschiedliche Vergrößerungen, alles sehr variabel.
Diese Kombi oben, ist die kleinstmögiche Vergrößerung an meinem Mik, die ich zur Zeit besitze. Es gibt noch Objektive die geringer Vergrößern z.B. 1, oder 1,5er, muss ich aber erst noch etwas studieren.

Für diese kleine Ceratinella brevis, war die obige Kombi aber ideall, vergleiche mal die Fotos im Wiki.
100% Alk in kleiner Petrischale, 178 Einzelaufnahmen, Beleuchtung 2 Jansö.

Gruß Jürgen

Jürgen Guttenberger

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Re: Altes/neues Mikroskopobjektiv
« Antwort #10 am: 2020-08-15 15:59:56 »
Jetzt der Vergleich mit dem Rodenstock Rodagon 50 mm 1:2,8 in Retro am voll ausgefahrenen Balgen. Der Vorteil von Fotoobjektiven ist natürlich der, dass man hier eine Blende hat, die man den Gegebenheiten anpassen kann. Bei diesem Abbildungsmaßstab verwende ich Blende 5,6, da löst das Objektiv mit der höchsten Abbildungsleistung aus. Mikroskopobjektive sind ja eigentlich nicht zum Fotografieren geeignet, sie wurden dazu entwickelt, dass man am Mik die darunter liegenden Sachen gut erkennt. Meistens lösten diese Optiken in der Bildmitte wesentlich besser auf und auf den Rand zu werden sie immer problematischer, auch Plan-Objektive haben dieses Phänomen.

Das alte Rodenstock habe ich in Retro angebracht, da hier seine Abbildungsleistung wesentlich besser ist als in Normalstellung. Mit zusätzlichen Zwischenringen komme ich auch auf den Abbildungsmaßstab von kleinen Mikroskopobjektiven, nur hochauflöslicher.

Es kommt halt immer darauf an, was man gerade will.
Für mich ist es wichtig, die kleinste Epigyen und die größte Spinne oder z.B. ein noch größeres Insekt in sämtlichen Varianten abbilden zu können und da ist man auf unterschiedliche Optiken angewiesen. Aber auch auf unterschiedlichen Aufnahmeverfahren wie Mikroskop, oder Reprostand. Natürlich ist ein gutes Stereobinokular ebenfalls eine sehr gute Option, Arno hat das immer sehr gut mit seinen hervorragenden Aufnahmen untermauert, da ist aber die Quali und der Preis eine andere Hausnummer.

Fast vergessen, Aufnahmedaten dieses mal 46 Einzelbilder, die reichen hier völlig aus, da die Schärfentiefe wesentlich größer ausfällt als mit dem 2,5 Mikroskopobjektiv. Hier waren es 6 Lichtquellen (LED-Baustrahler) daher keine Schattenwerfung, oben waren es 2 Jansö, sieht man gut an den Schatten der Beine.
Gruß Jürgen

Jürgen Guttenberger

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Re: Altes/neues Mikroskopobjektiv
« Antwort #11 am: 2020-08-18 20:16:44 »
Haplodrassus cognatus, wird nicht so oft gemeldet, diese Art finde ich relativ häufig beim Brennholzsägen, so wie heute.
Waldrand, Südhang, hab natürlich nicht die Zeit., dass ich mich um alle Spinnen beim sägen kümmern kann, aber... Haplodrassus cognatus erkenne ich schon alleine durch ihre "katzenhafte" Bewegungen. Da muss ich die Säge stillhalten, das Fanglas in der Hose kommt dann sofort zum Einsatz-

Relativ groß, daher ein Versuch, das 2,5 nochmals loszulassen.

Gruß Jürgen

Martin Lemke

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Re: Altes/neues Mikroskopobjektiv
« Antwort #12 am: 2020-08-23 09:53:40 »
Ok, dann wäre ein trinokulares Mikroskop das richtig für dich.

Nein. Auf die motorische Automation möchte ich nicht mehr verzichten. Metallurgie-Mikroskope sind sehr teuer, wenn sie hoher Qualität sein sollen. Für gelegentlichen Gebrauch bin ich dann doch zu geizig, dafür viel Geld zu versenken. Um Schnäpchen abzuwarten, ist mein Erfahrungsschatz in diesen Dingen einfach zu flach. Ich habe auch sehr wenig Lust auf Bastellösungen.

Ein Objektivwechsler für mein derzeitiges System wäre interessant.

Und hier nochmals das 2,5er unterm Mikroskop, gekoppelt mit einem FK 2,5x Olympus Projektiv.

Das Bild ist im Prinzip ganz gut geworden, aber leider vollkommen verrauscht. Das ist sehr schade. Die Ikea-Lampen sind zum Fotografieren einfach nicht geeignet. Mache das wenigstens probehalber mal mit Blitzlicht – Du brauchst da wirklich keine 3–4 Blitze, es reicht wirklich ein einziger.

Zitat
Jetzt der Vergleich mit dem Rodenstock Rodagon 50 mm 1:2,8 in Retro am voll ausgefahrenen Balgen.

Dieses Ergebnis ist deutlich schlechter.

Martin
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Jürgen Guttenberger

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Re: Altes/neues Mikroskopobjektiv
« Antwort #13 am: 2020-08-23 16:46:33 »

"Ein Objektivwechsler für mein derzeitiges System wäre interessant."

Da kann man mit Sicherheit was machen, ich bräuchte aber eine genaue Darstellung/Skizze von deinem System, Längenverhältnisse, Gewindesteigungen.
Ein Mikroskoprevolver für drei, vier Objektive bekommt man wirklich für kleines Geld, die Adaption ist das Hauptproblem.
Objektive in den verschiedenen Vergrößerungen mit dem entsprechendem Gewinde bekommt man gebraucht auch, die Quali und der Preis ist natürlich unterschiedlich.
Diese Arbeit würde mich reizen, da ich es dann bei mir auch ausprobieren möchte.

Im Endefekt ist es ein Rohr, dass man auf der oberen Seite an die Kamera adaptiert ( z.B. M42 auf Nikon, M42 auf Canon usw...), auf der unteren Seite mit einem Wechselrevolver versieht und an ein robustes Stativ schraubt, fertig 8)

Gruß Jürgen


Martin Lemke

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Re: Altes/neues Mikroskopobjektiv
« Antwort #14 am: 2020-08-23 18:52:39 »
Ich frage mal bei LMScope nach. Vielleicht bekomme ich ja die erforderliche Auskunft?

Die bauen auch kundenspezifische Lösungen1, aber das ist bestimmt sauteuer.

Martin


1: Sieht ähnlich aus, ist aber nicht identisch – bei mir läuft die Kamera auf einem Schlitten. Eine starre Kopplung will ich nicht haben.

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Jürgen Guttenberger

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Re: Altes/neues Mikroskopobjektiv
« Antwort #15 am: 2020-08-23 18:59:41 »
Hast du deinen Stackshot drann?

Das wäre überhaupt kein Problem, das Teil kann ja einiges an Gewicht wuppen.
Da bräuchte man nur eine 1/4 Zoll Verbindung um den Automaten daran zu montieren, geht sehr einfach.

Gruß Jürgen

Martin Lemke

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Re: Altes/neues Mikroskopobjektiv
« Antwort #16 am: 2020-08-23 22:21:27 »
Hast du deinen Stackshot dran?

Du bist mein Retter! Seit ca. 20 Minuten grüblte ich, wie mein System heißt ("Stackshot" also!), während ich träumend bei Novoflex guckte. – Hätten die das nicht ein paar Jahre früher auf den Markt bringen können? Das hätte mir einiges an Zollstress erspart.

Ja Stackshot. Ich besitze inzwischen 2 Stackshots, weil jemand aus mir unerfindlichen Gründen (ich habe gefragt, aber keine Antwort erhalten) sein Stackshot-System für 500 € (?) bei Ebay verkaufte. Da konnte ich nicht widerstehen.

Zitat
Das wäre überhaupt kein Problem, das Teil kann ja einiges an Gewicht wuppen.

Der Stackshot-Schlitten? Das Problem ist eher, dass die Kamera auf dem Schlitten mit nur einer Schraube befestigt werden kann – so ein Murks! Da ist Novoflex besser, aber nochmal alles bei Novoflex neu kaufen, kann sich nur jemand leisten, der nicht weiß wohin mit seiner Penunze.

Ich hätte gern ein stabiler montiertes System, weil bei Mikro-Aufnahme jede Nuance zählt.

Grüße
Martin
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Jürgen Guttenberger

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Re: Altes/neues Mikroskopobjektiv
« Antwort #17 am: 2020-08-27 13:39:18 »
Ich würde auf den Stackshoot mit der 1/4 Zoll-Schraube eine Schnellkuplung schrauben, dann bist du felxibel und der Wechsel jeglicher Möglichkeit geht in Sekunden.
Hier mal die Produktübersicht, gibt aber auch billigere Hersteller..

Hier noch zum Vergleich die kleinstmögliche Vergrößerung meiner Kombi Rodenstock Rodagon 50 mm am eingezogenen Balgen. Die Scotophaeus quadripunctatus ist ja kein kleiner Brocken, war aber mit dieser Kombi gerade noch so abzulichten, hier wäre die Vergrößerung des 2,5er Mikroskopobjektiv zu gewaltig.
Die Skalierung unter der Spinne sind Millimeterkästchen.

Auf jedem Fall kann man deutlich erkennen, warum sie ihren wissenschaftlichen Namen erhalten hat, diese Flecken sind am lebenden Tier nicht zu erkennen.

Wir werden für dich schon noch was passendes finden.....

Gruß Jürgen

Jürgen Guttenberger

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Re: Altes/neues Mikroskopobjektiv
« Antwort #18 am: 2020-08-27 14:33:05 »
Hier das Opfer Parasteatoda tepidariorum mit dem 2,5er am Mik. aufgenommen.
Was bei Mikroskopoptiken oft zu sehen ist die Spiegelungen der kleinen Frontlinse in nassen Medien, hier sieht man es schön in den beiden vorderen Mittelaugen. Mag gefallen oder auch nicht. Bei Fotoobjektiven ist die Frontlinse immer größer dimensioniert, so dass dieses Phänomen nicht so auftritt als bei vielen Mikroskopobjektiven.
Aber die Abbildungsleistung ist schon nicht schlecht für so einen alten Schinken.

Gruß Jürgen

Jürgen Guttenberger

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Re: Altes/neues Mikroskopobjektiv
« Antwort #19 am: 2020-08-28 18:29:24 »
hier mal "Trockenfotografie" ohne Alk.
Diese Haplodrassus cognatus hab ich heute beim Holzsägen leider mit einem Holzscheidl daquetzscht :'(.
Übersichtsaufnhame: Rodenstock Rodagon 50 mm
Ventral/dorsal mit 2,5er
nächste Vergrößerung mit 6,3 er CZJ
größte Vergrößerung 10er Olympus, dieses Objektiv ist z.B. nur für Deckglasansichten auskorigiert, daher ist die Qualität mäßig.

Gruß Jürgen