Autor Thema: LOCA  (Gelesen 2013 mal)

Viktoria Wegewitz

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LOCA
« am: 2021-04-14 20:00:21 »
Gestern war "World Microscope Day" und es gab unter vielen anderen einen interessanten Talk von Gordon Brown zum Thema Loca. Loca nimmt man ursprünglich zum Kleben, z.B. von Handy-Displays, und wird jetzt relativ neu zum Einbetten für Dauerpräparate verwandt. Es mischt sich nicht mit Alkohol oder Wasser. Es ist also nicht zu verwenden für Epigynen, allerdings kann ich mir vorstellen, dass sich gut getrocknete Palpen damit fixieren lassen. Gordon hat so nebenbei auch erwähnt, erfolgreich eine ganze Spinne verarbeitet zu haben. Vorteile sind hauptsächlich, man kann lange am Objekt hantieren, erst, wenn man den Objektträger unter UV-Licht für 30s hält, wird das Medium sofort hart und man muss nicht Wochen warten. Es ist ungiftig, allerhöchstens reizend. Und es ist billig - man sollte in diesem chinesischen Shop kaufen:

https://de.aliexpress.com/af/loca-glue-TP%25252d1000.html?d=y&origin=n&SearchText=loca+glue+TP-1000&catId=0&initiative_id=SB_20210414093454

TP-1000 ist angeblich geeigneter als TP-2500, unterscheiden tun sich beide Produkte in der Viskosität. Man braucht dann nur noch ein UV-Lichthärtungsgerät für Fingernägel, kostet nicht viel bei Amazon.

Wie sich das Material in Jahrzehnten verhält, kann man natürlich noch nicht sagen, aber selbst geplatzte Handydisplays fallen ja erstmal nicht auseinander.

Ich wollte euch nur darüber informieren, vielleicht erklären sich Interessierte bereit, diese Methode auszuprobieren, sodass man schnell Erfahrungen sammeln kann. Auf dem Meeting waren jedenfalls viele sehr begeistert. Jürgen - wäre LOCA was für dich?
Grüße Viktoria

Du kriegst das Mädchen aus dem Wald aber den Wald nicht aus dem Mädchen.

Martin Lemke

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Re: LOCA
« Antwort #1 am: 2021-04-21 19:28:59 »
LOCA sagte mir nichts, bis soeben. Ich kenne nur Opa Loka (Hawkwind 1975 – sowas kennen nur alte Opas wie ich) ;-).

Und es ist billig - man sollte in diesem chinesischen Shop kaufen: aliexpress

Aliexpress ist mir sehr negativ aus der Presse bekannt. Ich würde da gar nichts bestellen. Aber das ist ein anderes Thema. Bei Amazon gibt es das Zeug auch; allerdings bin ich mir nicht sicher, ob das wirklich eine gute Sache ist. Gegenargumente hast Du ja schon geliefert. Die KY-Creme, so transparent sie auch ist, man muss sich bei Verwendung z.B. beim Fotografieren beeilen, weil Alkohol die Creme entwässert und den Kern so versteifen lässt, dass man das Präparat kaum noch davon befreien kann.

Aushärtung stehe ich sowieso kritisch gegenüber, seit Peter Jäger mir in der Sammlung im Senckenbergmuseum nachgedunkelte Typen-Präparate zeigte, die komplett schwarz waren. Die werden weiter aufgehoben, aber man kann normal optisch nichts mehr sehen. Niemand weiß, wie ausgehärteter LOACA-Kleber nach 50 oder 100 Jahren aussieht – vermutlich interessiert das für den urspünglichen Zweck auch niemanden, denn wer nutzt heute noch ein Handy aus dern 90ern? Geschweige denn eines von 1921? Klar, da gab es noch keine, aber Präparate gab es und deren Zustand lässt sich beurteilen. – Ich hatte schon erfreulich gut erhaltene Präparate von Bösenberg unter dem Bino.

Deshalb wäre vielleicht alkoholhaltige Gels interessant (Amazon).

Mein Problem: Ich habe noch reichlich Tuben KY-Creme. Größere Mengen sind halt billiger.

Martin
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DAS waren noch Zeiten: Norwegen 2011.

Viktoria Wegewitz

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Re: LOCA
« Antwort #2 am: 2021-04-21 23:56:29 »


Deshalb wäre vielleicht alkoholhaltige Gels interessant (Amazon

Naja, dann kann man wohl das anschließende Sequenzieren vergessen bei den ganzen ätherischen Ölen etc.
Müsste man mal ausprobieren.
Grüße Viktoria

Du kriegst das Mädchen aus dem Wald aber den Wald nicht aus dem Mädchen.

Martin Lemke

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Re: LOCA
« Antwort #3 am: 2021-04-22 22:18:43 »
Naja, dann kann man wohl das anschließende Sequenzieren vergessen bei den ganzen ätherischen Ölen etc.

Ich dachte eigentich an kurzzeitige Anwendung zum Fotografieren; wie die KY-Creme.

Zitat
Müsste man mal ausprobieren.

Mache ich und werde darüber berichten.

Martin
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DAS waren noch Zeiten: Norwegen 2011.