Autor Thema: Erfahrungen mit Fangflüssigkeit auf Basis Natriumbenzoat  (Gelesen 814 mal)

Martin Lemke

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Theo hatte mich auf diese Idee gebracht. Vorher hatte ich konzentrierte Salzlösung verwendet, die aber korrosiv auf Metallteile wirkt (Mikroskop usw.).

Natriumbenzoat ist ein Konservierungsmittel das für Lebensmittel eingesetzt wird und ungiftig ist. Es riecht leicht fruchtig und wird als Granulat gehandelt. Weiteres siehe Fangflüssigkeiten im Wiki.

Ich nutze Natriumbenzoat-Lösung z. Zt. für Bodenfallen und Farbschalen. Leider konnte ich die vorletzte Fallenleerung aufgrund technischer Probleme nicht durchführen. Wir hatten den heißesten März seit der Temperaturaufzeichnung und meine Fallen standen von Ende Februar bis Anfang April im Gelände.

Schreck beim Fallenwechsel! Fast alle Farbschalen waren eingetrocktnet, und das Natriumbenzoat ist als verfestigte Kruste in den Schalen zurückgeblieben:
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Ich habe die Ablagerung herausgebröckelt und mitgenommen.

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Zu Hause habe ich die Probengefäße mit Wasser aufgefüllt un über Nacht stehenlassen. Am nächsten Tag waren die Tiere wieder in einer wässrigen Lösung und konnte in meiner Leseschale ausgelesen und bestimmt werden:

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Die Bodenfallen waren nicht eingetrocknet. Wenn man bedenkt, dass die Fallen nicht von Schnecken verschont blieben und es heiß gewesen ist, muss ich sagen, da hat sich die Natriumbenzoat-Lösung bewährt. Keine Probe stank irgendwie. Alles sauber und angenehm. Selbst eine Bodenfalle im Wald, deren Dach weggeflogen und das Schutzgitter entfernt war und entspechend mit Laub und Dreck durchsetzt, war gut konserviert und machte diesbezüglich keine Ausnahme.

Erfahrung daraus: Farbschalen mit Natriumbenzoat-Lösung als Fangflüssigkeit sollte man nach Möglichkeit zeitig leeren. Aber wenn sie doch mal eintrocknen, sind die bis dahin gefangenen Tiere nicht verloren, weil man die Kruste ohne weiteres wieder in Lösung überführen kann.

HTH
Martin
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DAS waren noch Zeiten: Norwegen 2011.