Wieder ein Rückschlag?
Ich habe die Linyphen-Schlüssel (Stäubli) für die Weibchen beider Arten verglichen:
Nachfolgend nur die Unterschiede:
T. cornix
Länge des Prosoma in Klassen [mm] 0.6-0.8;
Abstand HMA: gleich d;
Breite des Sternums zwischen Coxae IV: gleich d;
Lage des TMI in Klassen: 0.20-0.29;
Epigyne: Vulvenstrukturen (z. Bsp. Rezeptacula) nicht durchscheinend;
T. kratochvili
Länge des Prosoma in Klassen [mm] 0.6-0.8; 0.4-0.6;
Abstand HMA: deutlich kleiner d; gleich d;
Lage des TMI in Klassen: 0.10-0.19;
Ärgerlich! Das Kriterium 'durchscheinende Vulvenstrukturen' ist für T. kratochvili gar nicht gesetzt. Wenn ich wähle 'deutlich sichtbar', ist nur noch T. kratochvili im Pool der möglichen, wähle ich 'nicht sichtbar', sind beide noch möglich. Wie ist die Tatsache, dass Vulvenstrukturen tatsächlich sichtbar sind (seitlich) nun zu werten? Dass T. kratochvilli bestätigt ist? Dass bei T. kratochvili beides möglich ist? – Dann ist es einfach! Vulvenstrukturen durchscheinend => T. kratochvili, aber warum steht das dann nicht im Schlüssel? (dieser Umkehrschluss ist nicht zwingend, da der Stäubli-Schlüssel eine andere Urheberschaft hat als die Bestimmungsschlüssel auf araneae – es hatte sich schon mehr als einmal gezeigt, dass im Stäubli-Schlüssel Tiere eines Geschlechts beschrieben waren, für die offiziell noch keine Beschreibung publiziert worden war)
Bleibt die Lage des TmI auszumessen. Leider sind beim Hantieren viele Beinchen abgerissen.
Ich habe mal 2 Tiere angesehen. Das eine hatte keine Metatarsi I mehr, das zweite kam auf TmI 0,1666 und bestätigt damit T. kratochvili
Martin