Sonstig Faunistisches (Other faunistic topics) > Halten von europäischen Spinnentieren (Captive care of European arachnids)

Hauswinkelspinne überwintern lassen

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Tim Lau:
Hallo liebe Spinnen-Freunde und -Freundinnen,
meine Anmeldung hier ist ganz spontan, weil ich vor ein paar Minuten in mein Zimmer und mir sehr überraschend eine doch recht große Spinne entgegengerannt kam. Habe keine Phobie, aber fühlte mich doch unwohl bei dem Gedanken, sie einfach laufen zu lassen.
Normalerweise verfrachte ich die Spinnen immer nach draußen, aber bei den winterlichen Bedingungen möchte ich das der Guten nicht zumuten. Deshalb habe ich sie kurzerhand in mein altes Ameisen-Formicarium gesetzt.

Nach kurzer Recherche bin ich zum Schluss gekommen, dass es sich wohl um eine ganz übliche Hauswinkelspinne handelt.

Meine Frage an Euch Profis: Kann ich sie einfach im Formicarium sitzen lassen, bis sich die Wetterverhältnisse gebessert haben? Anschließend bekäme sie einen netten Platz an unserer Hauswand oder sonst wo im Garten.
Und falls ja: Wie könnte ich ihren kleinen Glaskasten möglichst artgerecht einrichten und was bekommt sie zum Verspeisen?

Die Spinne und ich würden uns über eine Antwort von einem Wissenden sehr freuen und wünschen allen eine gute und gesunde Zeit!
Mit vielen lieben Grüßen,
Tim

Jonathan Neumann:
Hallo Tim,

Willkommen im Forum und wie schön, dass dir "Sorgen" machst.

Sobald/solange es über 0°C ist, kannst du sie problemlos im Schuppen o.ä. (Holzstapel, Steinhaufen) aussetzen.

lg,
jonathan

Tobias Bauer:
Eratigena sollte man in einem möglichst großen Behälter (mind. 60 cm Kantenlänge) unterbringen, wenn man sie "artgerecht" halten will. Nur so kann sie ihr großes Trichternetz bauen und auch entsprechend bei der Jagd beobachtet werden. Gefressen wird alles, was von der Größe passt (Fliegen, andere kleine Spinnen, mitunter sogar kellerasseln usw). Da die Art nicht an Glas laufen kann, sollte man einige Rindenstücke und Ästen an den Seiten einbringen. Falls es ein adultes Männchen ist, wird es aber wahrscheinlich kein Netz bauen.

Wie Jonathan schon schreibt, kann man sie aber problemlos irgendwo an einem Schuppen usw aussetzen. Nur nicht im warmen Keller eines Neubaus, da vertrocknet sie.

Tobias

Simeon Indzhov:
Hm. Große Agelenidae (z. B. Tegenaria  parietina) habe ich schon in halb geschnittenen Flaschen (Diameter 10, Tiefe 20-25 cm) gehalten, ganz ohne Probleme. Im Freiland habe ich auch Netze in Ecken, oder im Fall von Tegenaria ferruginea unter Baumrinde, die <10 cm großen Teppich hatten.
Simeon

Tobias Bauer:
Ja, gehen tut das schon. Haben sie aber im Terrarium genug Platz, bauen sie ein großes Netz. Solche Ecknetze sind oft durch Konkurrenzdruck zu erklären, weil die guten Stellen schon belegt sind. Dann kann man aber das Jagen und das Netzbauverhalten auch besser beobachten. Darauf wollte ich hinhaus. Ich habe E. atrica schon in Heimchenboxen adult gezogen. 

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