Guten Abend,
@Michael: Hattest du die männl. Cheliceren fotografiert?
@Bastian: Ja, mir ist klar, dass das alles auch variieren kann. Dass die Zähne sogar auf den beiden Cheliceren eines Individuums nicht ganz gleich ausgebildet sind, sieht man auch an meinem Foto: Auf der linken Seite ist der Zahn ja kaum noch als solcher zu erkennen.
Das Thema ist in der angesprochenen Arbeit von Bolzern & Hänggi besprochen worden (siehe Anhang). Die Variabilität der einzelnen, zur Bestimmung herangezogenen, Merkmale ist so groß, dass keine eindeutige Bestimmung gewärleistet werden kann. Ob die beiden Arten synonymisiert werden müssen, konnte nicht festgestellt werden (zu wenig untersuchte Merkmale).
Mir war bereits bekannt, dass es zwischen den beiden eindeutigen Cheliceren-Bezahnungs-Mustern, wie sie z.B.
hier gezeigt werden, Übergänge gibt. Dass es weit links vom Lapidosus-Typ (sozusagen) auch noch Varianten gibt, bei denen, die beiden unteren Zähne so dicht stehen, dass sie zu einem werden, hat mich dann aber überrascht.
Bei meinen Nachforschungen fand ich allerdings gestern bei Grimm (Die Gnaphosidae Mitteleuropas, 1985) eine ganz ähnliche Abbildung. Allerdings sind dort noch zwei Zähne zu erahnen. Mein Exemplar scheint also schon eine ziemlich extreme Form zu sein.
Ich hänge mal noch ein Cheliceren-Foto eines anderen Individuums an, welches die ziemlich eindeutige Cupreus-Form zeigt.
Arno