Bestimmungsfragen (Determination) > Knifflige Determination (Difficult determination)

Unklarer Spinnen-Kokon?

<< < (5/6) > >>

Jonathan Neumann:
Vorallem frage ich mich seit Jahren, wovon die da leben, der Lebensraum ist ja +/- klinisch tot (wobei auch Zilla diodia dort lebt).

Die Stützpunkte fürs Netz sind meistens an den stabileren oder toten Ästchen. Die Hecke ist ca. 20m lang und da leben so etwa 5-10 Individuen. Mich würde mal interessieren wie weit die in der Nachbarschaft verbreitet sind, aber da man da wirkllich in die Hecke gucken muss, und das am Besten nachts, isses schwierig.

Hier mal die Fotos aus dem Garten von vor 10 (!!!) Jahren:
https://forum.arages.de/index.php?topic=1586.msg56601#msg56601

Letzten Sepember war ich mal in einem extrem innerstädtischen Park (Tiergarten) klopfen und hatte ein Jungtier aus Buxus im Kescher, da war ich auch echt erstaunt.

LG,
Jonathan

Michael Schäfer:

--- Zitat ---der Lebensraum ist ja +/- klinisch tot
--- Ende Zitat ---

Das kann ich so nicht bestätigen. Wir haben von dem Zeug leider einen "ganzen Wald" im Garten rumstehen und da habe ich schon eine Menge herausgeklopft. Spinnentechnisch sind das meist Thomisidae, Philodromus sp. oder Anyphaena accentuata. Aber auch Schönheiten mit weniger Beinen...

Gruß
Micha

PS: Falls OT bitte löschen :-)

Simeon Indzhov:
Meine Eltern mögen die Thuja auch gerne und haben etliche im Garten oder in Töpfen gepflanzt. Ich habe schon erfolgreich viele Spinnen und Insekten (einschließlich die von  Micha gezeigten zwei) daraus geklopft. Viele Cicadellidae leben dort, die von Spinnen gemocht werden - Zyginella pulchra, Zygina und Empoasca, Liguropia juniperi, usw., auch diverse Diptera - Chironomidae und Syrphidae (letztere z. T. wegen der Blattläuse), aus dem selben Grund auch Marienkäfer, weitere Wanzen wie Orsillus depressus ... Spinnen wie Mangora acalypha, Zilla diodia, Allagelena gracilens, Philodromus longipalpis, Macaroeris nidicolens leben an den Thujas. Hyptiotes paradoxus habe ich dort nicht gefunden, nur an anderen Bäumen in Parks, aber auch an jungen Fichten an Straßenrändern.

Jonathan Neumann:
schon gut schon gut, ich ziehe meinen voreiligen Kommentar zurück :D.

lg,
jonathan

Tobias Bauer:
Jonathan hat aber im Prinzip schon recht. Das sind ja alles recht eurytope, oft expansive, synanthrope Arten (Orsillus, Zyginella pulchra). Spinnen sind da eine Sondergruppe, da sie vor allem auf Struktur angewiesen sind. Wertgebende Arten findet man aber in einer Thujahecke kaum, zudem keine Bestäuber (vergleicht das mal mit einer Schnitthecke aus Liguster oder ilex aquifolium). Nichtheimische Pflanzen mögen für einige Insektengruppen interessant sein, sind aber für spezialisierte Herbivoren oft uninteressant. Man darf zudem den negativen Effeckt von nichtindigenen, invasiven Pflanzen (auch wenn nicht direkt invasiv, Thuja plicata z.B. kann sich in Europa in Wäldern reproduzieren) auf Tiere allgemein nicht unterschätzen, den im Durchschnitt ist er meist negativ, auch wenn mitunter einige Gruppen manchmal profitieren.

Tobias

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln