Autor Thema: Gewicht von Araneus quadratus  (Gelesen 3167 mal)

Jürgen Guttenberger

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Gewicht von Araneus quadratus
« am: 2018-09-02 09:59:58 »
Servus,

im Wiki steht "Araneus quadratus gehört zu den schwersten einheimischen Spinnen. "

Hat wer eine Ahnung "wie schwer" das ist?

Ich schon 8)

Jürgen

Martin Lemke

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Re: Gewicht von Araneus qauadratus
« Antwort #1 am: 2018-09-02 11:21:41 »
Der Satz bleibt seinen Beleg schuldig. Wer schreibt denn sowas ins Wiki? Zumal unser Kontext Europa ist und nicht Deutschland; was bedeutet also "einheimisch"?

Martin
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Jürgen Guttenberger

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Re: Gewicht von Araneus qauadratus
« Antwort #2 am: 2018-09-02 17:50:20 »
Unabhängig von der Formulierung im Wiki.

Ich hatte bis vor kurzem keine Ahnung was unsere Hauptdarsteller so auf die Waage bringen. Daher habe ich mir eine kleine "Präzisionswaage" angeschafft. Für kleines Geld, denke daher, dass das Eichamt Magenschmerzen dabei bekommen würde, aber eine gewisse Aussage können die Teile schon treffen.
Der Messbereich erstreckt sich lt. Betriebsanleitung von 0,01-300g.

So wer möchte diese Rubrick jetzt mal wieder etwas fordern...

Jürgen

Martin Lemke

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Re: Gewicht von Araneus qauadratus
« Antwort #3 am: 2018-09-02 22:28:25 »
Der Messbereich erstreckt sich lt. Betriebsanleitung von 0,01-300g.

Bei welcher Toleranz? +/- 3 g?

Martin
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Tobias Bauer

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Re: Gewicht von Araneus qauadratus
« Antwort #4 am: 2018-09-03 10:16:08 »
Du könntest mal Populationen von Araneus quadratus auf Feuchtwiesen im Vergleich zu Trockenbrachen untersuchen. Aloys meinte vor Jahren mal, die Art hätte in den letzten Jahren ihre Verbreitung auf letztere ausgedehnt. Mir ist dann gleichzeitig mal aufgefallen, dass die besonders fetten Individuen oftmals auf Trockenbrachen, und nicht auf Feuchtwiesen, gefunden werden. Wenn sich dieser Eindruck bestätigen lassen würde, würde das gleichzeitig eine ganze Reihe Fragen aufwerfen.

Tobias

Jürgen Guttenberger

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Re: Gewicht von Araneus qauadratus
« Antwort #5 am: 2018-09-03 10:45:16 »
Lt. Betriebsanleitung hat die Waage eine Genauigkeit von 0,01g

Das Tier stammt von einem stillgelegtem Acker im Altmühltal nähe Eichstätt.

Jürgen

Martin Lemke

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Re: Gewicht von Araneus qauadratus
« Antwort #6 am: 2018-09-05 09:20:46 »
Lt. Betriebsanleitung hat die Waage eine Genauigkeit von 0,01g

Komisch. Ich habe mir jetzt mal diverse Angebote für Präzisionswaagen angesehen (vorzugsweise Laborqualität – "Präzisions"-Waagen aus dem Bürofachhandel oder Onlineshops mit unspezifischer Produktpalette würde ich da nicht so trauen), aber immer wird nur die Anzeigeauflösung (0,1 oder 0,01 oder 0,001) angegeben und nie die Messtoleranz1. Was ein Display für Schritte Anzuzeigen vermag und die Messtoleranz sind aber zwei Paar Schuhe. Insbesondere im Billigsegment hätte ich Bedenken.

Bezahlbare Messgeräte für andere physiklische Größen haben meist eine Messtoleranz von 3–5 %; ich weiß nicht, ob man das auf die Waagen übertragen kann und verstehe auch nicht, dass selbst bei Waagen, die in paar hundert Euro kosten, keine Messtoleranz angegeben wird.

Bei teureren Waagen (>800 €) wird eine Linearität angegeben; z.B. ±0,2 mg (Bsp.); wenn das ein Toleranzwert ist, wäre eine Anzeigeauflösung von 0,001 genau (0,2 mg = 0,0002 g). Wenn nichts dergleichen angegeben wird, bliebe diese Frage offen. Bei einer Messtoleranz von 3% einer Waage bis 20 g betrüge die Toleranz ±0,6 g und bedeutete, dass selbst alle Messergebnisse vor dem Komma nur einigermaßen genau sind, die hinterm Komma dagegen ohne Aussagewert; vollkommen losgelöst davon, wie viele Dezimalstellen das Display anzuzeigen vermag.

Bei Firma PCE habe ich schon andere Messgeräte gekauft (aber keine Waagen). Für die Präzisionswaage PCE-BS 300 (114 € – nicht gerade kleines Geld) wird eine Linearität von ±0,03 g angegeben; bei Ablesbarkeit von 0,01 (die 2. Stelle hinterm Komma ist damit praktisch unbrauchbar).

@Tobias: Auch wenn ich nicht gezielt darauf geachtet habe, kann ich nicht bestätigen, dass A. quadratus auch nur dem Anschein nach auf Trockenhabitaten größer sind. Was mir aufgefallen ist, ist, dass diese Art auch in trockenen Habitaten vorkommt. Die Bindung an Feuchthabitate ist wohl nicht sehr eng oder sie ist nur eben auf Feuchthabitaten häufiger, bzw. regelmäßiger zu finden.

Für eine publikationsfähige Messreihe würde ich eine echte Präzisionswaage empfehlen.

Martin

1: Das ist vielleicht auch ein grundsätzliche Rechercheproblem. Offensive Verkaufs-Shops setzen ständig neue Strategien ein, um im Ranking der Suchmaschinen weit oben zu erscheinen (Stichtwort: Suchmaschinen-Optimierung). Wie so oft bei Internetrecherche, muss man schon einiges wissen, um an die seriösen Infos zu gelangen. Nur Stichwort einzugeben und dann den Suchbutton anzuklicken, reicht nicht.
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Jürgen Guttenberger

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Re: Gewicht von Araneus qauadratus
« Antwort #7 am: 2018-09-10 09:07:04 »
Servus Martin,
deine Bedenken gegenüber solchen Billiggeräten sind sicherlich berechtigt, warum sollten dann auch Profigeräte so teuer sein und auch ganz anders aufgebaut....

Aber ich habe jetzt mal zum Vergleich, da ich nichts besseres habe, Geldmünzen gewogen und mit dem aktuellen Gewichtsmaß verglichen.

Eine 5 Cent Münze wird mit einem Gewicht von 3,92 Gramm angegeben, meine Waage ermittelt 3,94 g.
Eine 2 Eure Münze wird mit 8,50 g angegeben und bringt bei mir 8,54g auf die Waage.
Es kann natürlich sein, dass bei benutztem Geld bestimmte Schmutzpartikel anhaften?

100% stimmt es zwar nicht, doch einen gewissen Überlick bekommt man denke ich schon.

Also wer möchte noch einen Gewichtstipp abgeben.....

Jürgen

Tobias Bauer

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Re: Gewicht von Araneus qauadratus
« Antwort #8 am: 2018-09-10 09:29:11 »
Ich hätte jetzt fast gedacht, das benutztes Geld leichter ist, durch Abnutzung (Reibung mit anderen Münzen). Aber andersherum wäre das auch denkbar.

Tobias

Martin Lemke

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Re: Gewicht von Araneus qauadratus
« Antwort #9 am: 2018-09-11 07:56:00 »
Verschmutzung und Abnutzung sind wahrscheinlich Antagonisten; ich würde von einem Messfehler von ±0,5 % ausgehen.

Interessant wäre eine Probemessung mit einem Objekt, das in etwa so viel wiegt, wie das Maximalgewicht.

Martin
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Re: Gewicht von Araneus quadratus
« Antwort #10 am: 2018-09-11 22:58:52 »
Salü,

Je nachdem, wie stark du beim Wägen draufschnaufst, wird das Wägegut schwerer oder leichter. Oder steht dein Teil unter einer Haube? Die Neigung der Unterlage mag auch eine Rolle spielen.

Herzlich, Roman

Martin Lemke

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Re: Gewicht von Araneus quadratus
« Antwort #11 am: 2018-09-12 00:25:59 »
Die Neigung der Unterlage mag auch eine Rolle spielen.

Da es vermutlich keine elektronische Balkenwaage ist, nicht zuletzt auch von der Höhe über NN. Schnaufen hin oder her.

M. :-))
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Jürgen Guttenberger

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Re: Gewicht von Araneus quadratus
« Antwort #12 am: 2018-09-15 12:40:07 »
In etwa so eine Waage ist es. Wie geschrieben kein High-End-Gerät, aber für die minimale Abweichung bei Gewicht der Geldstücke doch ziemlich aussagekräftig.
Wenn nur alle Tachoanzeigen der Kraftfahrzeuge diese Genauigkeit aufweisen würden.....

Über den Sinn oder Unsinn solcher Anschaffungen will ich hier jetzt aber nicht diskutieren, mich hat es einfach interessiert, was unsere Spinnchen so "ca." auf die Waage bringen und da reicht mir eine Genauigkeit von +/- 0,5% Abweichung völlig aus.

Ich löse jetzt mal das Rätsel auf, da ja keiner einen Tipp oder Vermutung abgibt.

Mein erwachsenes Weibchen wog auf dieser Waage 0,71 g, mit einer Abweichung von 0,5% würde das einen Rahmen von +/- 0,00355 g ergeben.

Bei einer abgestreiften Pardosahaut ermittelt sie einen Wert von 0,03 g
Es geht für mich hier nicht unbedingt um die absolute Genauigkeit, aber eine kleine Ahnung bekommt man doch.
Für mich wieder ein kleiner Baustein im Begreifen des voluminösen Komplexes "Arachnologie".

Grüße
Jürgen