Ich habe gerade im letzten Monat einen Vortrag darüber gehalten, dass bei praktisch jeder Spinne, die in Zusammenhang mit Bananen gefunden wurde – wenn daraufhin die Feuerwehr arlarmiert wird–, von der Bananenspinne ausgegangen wird – regelmäßig vollkommen unberechtigt. Diese Nachfrage setzt dem noch eins drauf. Jetzt kriegen die Leute schon Angst vor Kokons.
Es gab in den letzten 60–100 Jahren gerade mal zwei wissenschaftlich abgesicherte Importe der echten Bananenspinne (
Phoneutria nigriventer) nach Europa und ein paar Importe der weniger giftigen
Phoneutria boliviensis (Foto), die nicht ganz so groß wird.
Kurzum: Für ein ungutes Gefühl bestand niemals Anlass.
Martin
pn-800.jpg (30.59 KB . 600x455 - angeschaut 739 Mal)Das Foto hat Dr. Danilo Harms (Uni Hamburg) für mich gemacht und zeigt, wie groß diese Tiere werden.
Further stuff: Lemke (2019):
Olios argelasius (Araneae: Sparassidae) in Bananen in Schleswig-Holstein gefunden, Heft 58, S. 16–17
Stephans Kritik möchte ich mich anschließen. "Fachleute von einer Uni" sagt gar nichts, wenn nicht dabei steht, wer von welcher Uni. Da niemand weiß, wo und wann diese Kokons angelegt wurden, müssen es Fachleute sein, die Kokons unbekannter Spezies der gesamten Erde oder wenigstens sämtlicher infrage kommender Bananenherkunftsländer und Europas sicher bestimmen können.
Noch etwas Stoff zum Thema
Bananspinnen auf der Webseite der Arachnologischen Gesellschaft e. V.