Autor Thema: Peruanische Tarantel im Gepäck => Theraphosidae sp.  (Gelesen 1406 mal)

Niko Schaefer

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Hallo, ich wende mich an dieses Forum um eine Tarantel zu bestimmen, die wir heute morgen in unserem Rucksack gefunden haben. Wir sind im Moment in Lima, peru. Erst gestern sind wir von unserer Reise aus dem peruanischen Norden (Mancora und Tumbes) zurückgekommen wo wir 1 Woche am Strand waren.Davor waren wir 1 Woche im Dschungel in  der  Nähe von Tarapoto. Kann mir jemand sagen welche Tarantelart es ist und ob die Spinne giftig / gefährlich ist (siehe Foto)? Wo kann man solche Tiere gewöhnlich abgeben?
Vielen Dank für die Hilfe und viele Grüße

Ulrich Kursawe

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Re: Peruanische Tarantel im Gepäck
« Antwort #1 am: 2020-01-31 06:57:12 »
Servus Niko,

willkommen im Forum.
Zunächst mal ist das wahrscheinlich keine Tarantel (Lycosidae), sondern eher eine Vogelspinne (Theraphosidae). Über die Art könnte ich anhand dieses Fotos nur spekulieren, das lasse ich aber lieber.
Generell scheint das Gift der südamerikanischen Vogelspinnen i.d.R. keine große Wirkung auf den menschlichen Organismus zu haben, es ist aber auf keinen Fall enpfehlenswert, sich beißen zu lassen. Neben der Giftwirkung (wird häufig mit Bienenstichen verglichen), die von Art zu Art unterschiedlich ist, kann es auch zu Sekundärinfektionen an der Bissstelle kommen. Außerdem haben die südamerikanischen Arten fast alle sog. Brennhaare auf dem Hinterleib, die bei Kontakt mit der Haut und insbesondere mit den Schleimhäuten fies jucken können. Also am besten Finger weg lassen!

Viele Grüße, Uli

Stephan Lauterbach

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Re: Peruanische Tarantel im Gepäck
« Antwort #2 am: 2020-01-31 08:25:23 »
Hi,

das wichtigste wurde ja schon gesagt. Aber zum "wo kann man sie abgeben": Abnehmer gibt es unter Vogelspinnenhaltern ohne Ende. Ich würde aber vorschlagen du gibst das Tier an ein Institut oder Fachmann/frau (im Optimalfall ist letztere an ersterem vorhanden ;). Ich bin bei Vogelspinnen gar nicht drin und weiß nicht wer in Deutschland intensiv daran arbeitet, aber du könntest auf jeden Fall mal Peter Jäger in Frankfurt anschreiben, der ist das gewohnt ständig Tiere zugeschickt zu bekommen. Das Tier kommt dann nach Ableben in die Sammlung und jeder Forschende der will, kann drauf gucken ob der Fund spannend ist.

Liebe Grüße

Stephan

Tobias Bauer

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Re: Peruanische Tarantel im Gepäck
« Antwort #3 am: 2020-01-31 10:54:46 »
Moment. Wenn ihr noch in Lima seid, einfach irgendwo am Waldrand rauslassen. Wenn ihr das Tier nach D einführt begeht ihr einen Gesetzesverstoß, da zum Sammeln von Vogelspinnen in Peru eine Genehmigung notwendig ist.

Vogelspinnen kann man nicht einfach anhand eines einzelnen Fotos bestimmen, dazu brauch man das Tier unter dem Mikroskop. Das ist schlicht unmöglich.

Tobias