Autor Thema: Impacts of the removal of invasive Carpobrotus (Mittagsblume) on spiders  (Gelesen 963 mal)

Tobias Bauer

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Braschi, J., Hélard, O., Mazzia, C. Oger, P. et al Impacts of the removal of invasive Carpobrotus on spider assemblage dynamics. Biodivers Conserv 30

Sehr interessanter Artikel über die Dynamik der Spinnengemeinschaften der Île de Bagaud (Mittelmeerküste, Frankreich) nachdem experimentell invasive Mittagsblumen (Carpobrotus) entfernt wurden. Mittagsblumen (eigentlich aus Südafrika) bedecken Dünen und andere sandige Habitate oft komplett (u. legen diese oftmals dynamischen Habitate fest) und verändern die Arthropodengemeinschaften hin zu zu einer Zusammensetzung aus oftmals recht wenigen, eher häufigen u. feuchtigkeitsliebenden Arten und verdrängen Arten solcher trockener Extremstandorte. Auch an der Nordseeküste kann man diesen Effekt bei der Invasion der Kartoffelrose (Rosa rugosa) beobachten. Diesen Shift hin zu trockenheitsliebenden Arten kann man in beiden Fällen nach Entfernen der invasiven Vegetation erkennen. Man sieht auch in der hier besprochenen Publikation schön den Anstieg der Diversität nach Störung (eines der wenigen Grundprinzipien der Ökologie) und dann nach und nach das Angleichen der Diversität an das Niveau des ungemanagten Vergleichsgebiets mit heimischer Vegetation. Interessant ist auch, dass tatsächlich weniger Arten pro Falle im Vergleich mit der natürlichen Vegetation vor Managementbeginn vorhanden waren. Oft sind die Artenzahlen bei Spinnen, im Gegensatz zum Artenspektrum, bei invasiven Pflanzen recht wenig betroffen, und man gewinnt eher wertgebende Arten und verliert häufigere, oder man gewinnt Individuenzahlen. In diesem Fall scheint aber die invasive Pflanze, wahrscheinlich durch eine extreme strukturelle Homogenisierung, wirklich eine artenärmere Spinnengemeinschaft zu generieren. Die Bekämpfung, vor allem in geschützten Habitaten, ist daher schon aus diesem Fall gerechtfertigt.

Tobias

Jonathan Neumann

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Hallo Tobias,

vielen Dank für die fantastische Zusammenfassung! Da ich mich mit wiss. Lektüre ziemliäufch quäle, ist dein Aufwand ne enorme Erleichteriung für mich.

1) Was ist der genau Unterschied zwischen Artenzahl u Artenspektrum? Zahl vermutlich nur wie viele Arten insgesamt und Spektrum, we wie oft/häufig (e.g. shannon index) vorkommt?

2) Die Teppiche von der Caprobotus habe ich schon mal gesehen, die sind auch erstaunlich trittfest. Jetzt wäre es mal spannend zu wissen, wie der Vergleich in Südafrika mit vs ohne C. edulis ist.

jonathan
lg,
CHAENA MONNA MOKOPUNG aus Afihla Majantja Vol 3.

Tinto von Matsieng, eines meiner Lieblingslieder

Tobias Bauer

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Ich meinte eher die Unterschiede im Artenspektrum. Die Artenzahlen sind oft irgendwie gleich (oftmals ist auch einfach die Variation zu groß), aber es sind halt andere Arten bzw. ein anderes Spektrum an Arten. Aber ja, die Häufigkeiten können sich auch unterscheiden, z.B. können seltene Arten nicht verschwinden, aber deutlich seltener werden.

Tobias