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Der "Vogel des Jahres" hat keine Spinnenphobie

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Martin Lemke:

--- Zitat von: Jonathan Neumann am 2021-05-03 22:47:03 ---mein erster Gedanke war Anphaena accentuata.
--- Ende Zitat ---

Meiner auch!

Allerdings sieht man die Spinne von ventral; so ist die erste Assoziation vielleicht auf dem falschen Mist gewachsen. Mehrheitsmandat zählt hier nicht.

Martin

Ulrich Kursawe:
Servus,

diesmal ist es eindeutiger. Das junge Rotkehlchen hat heute eine Xysticus sp. erwischt:


Rotkehlchen mit Xysticus sp.jpg (158.5 KB . 800x600 - angeschaut 316 Mal)

Viele Grüße, Uli

Ulrich Kursawe:
Servus,

heute hat das Rotkehlchen schon wieder eine Spinne erbeutet, so richtig zu erkenenn ist diese aber nicht. Ich würde eine Lycosidae vermuten. Generell bin ich erstaunt, dass Rotkehlchen so viele Spinnen fressen, bisher habe ich die eigentlich noch nicht mit einem Insekt oder ähnlichem erwischt. ich werde mal schauen, ob sich das Beutespektrum mit der Zeit verändert, oder ob Spinnen tatsächlich die bevorzugte Beute sind.


Rotkehlchen mit Lycosidae.jpg (135.36 KB . 800x600 - angeschaut 290 Mal)

Viele Grüße, Uli

Tobias Bauer:
Ich meine irgendwo mal ein Paper gelesen zu haben, in dem gezeigt wurde dass Spinnen für manche insektivore Vogelarten im Frühjahr eine wichtige Beute sind. Ich finde aber gerade leider nicht, wo. Die Biomasse der Insekten peakt ja im Juli (Siehe z.B. Hallmann et al. 2017, PlosOne), während im Frühjahr viele Wolfspinnenarten einen großen Teil der Arthropodenbiomasse am Boden stellen und, durch ihre Bewegung und entsprechende Sichtbarkeit, leichte Beute sind. In Bodenfallen kann das wirklich extrem sein, in manchen Fällen (leicht trockene Wiesen; auch in der Stadt) sind bis zu 90% der gefangenen Biomasse im Mai Lycosiden. Dazu kommt, dass manche Laufkäfer/Staphylinidenarten (welche im Frühjahr auch aktiv sind) eventuell nicht von allen Vögeln erbeutet werden (Wehrdrüsen, zu hart sklerotisiert). Ich würde als Vogel dann auch lieber zur Lycoside greifen, bevor ich mich an einem Harpalus o.ä. verschlucke.

Ulrich Kursawe:
Hallo Tobias,

vielen Dank für die Zusatzinfos, das ist sehr interessant. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass das ein saisonaler Effekt sein könnte.
Im vorliegenden Fall ist der Vogel wohl auch ein Jungvogel (vermutlich aus diesem Jahr, da er auch noch nicht komplett umgefärbt ist), der vermutlich noch nicht so ein erfahrener Jäger ist., Dies könnte auch mit ein Grund sein, warum Spinnen, aus den von Dir genannten Gründen, bevorzugt gejagt und erbeutet werden. Er sucht sich zunächst immer einen erhöten Aussichtspunkt und stößt dann gezielt auf den Boden hinab, um sich nach kurzer Zeit wieder auf einer erhöhten Position niederzulasssen. Dort mache ich dann die Fotos   ;).

Viele Grüße, Uli

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