Autor Thema: Begegnungen, 28. 2. 2010–1. 1. 2022  (Gelesen 165556 mal)

Roman Pargätzi

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Begegnungen, 28. 2. 2010–1. 1. 2022
« am: 2010-03-06 22:12:36 »
Die Grosse Zitterspinne vom Gemüsekeller begegnet ihrer dritten Winkelspinne dieses Winters. Die Wirkung auf den Körperumfang ist nicht ohne und sie sieht äusserst zufrieden aus (Bilder 01 und 02).

Die Gewächshausspinne von der Bastelraumtür scheint wenig erbaut ob der zielstrebigen Annäherung einer Grossen Zitterspinne (Bilder 03 und 04).

Eine Pflanzenlaus kurz vor der innigen Begegnung mit einer jungen Fettspinne (Bild 05).

Dasselbe Abenteuer einer anderen Laus mit einer jungen Winkelspinne (Bilder 06 und 07).

Herzlich,
Roman

Roman Pargätzi

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Begegnungen vom 8. März 2009
« Antwort #1 am: 2010-03-08 22:23:59 »
Eine Parasteatoda tepidariorum trifft zu ihrer grossen Freude auf eine Laus.

Die kleine Grosse Winkelspinne trifft auf eine verfrühte Schnake und muss sich eine Weile lang ziemlich festhalten, damit sie nicht zur "Helikoterpassagierin" wird.

Herzlich grüssend,
Roman

Arno Grabolle

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Re: Begegnungen
« Antwort #2 am: 2010-03-08 22:53:52 »
... was sind denn das für Mischlicht-Experimente bei der Tegenaria. Sieht nicht schlecht aus.

Arno

Roman Pargätzi

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Re: Begegnungen
« Antwort #3 am: 2010-03-08 23:16:39 »
... was sind denn das für Mischlicht-Experimente bei der Tegenaria. Sieht nicht schlecht aus.

Arno

Kellerimprovisation: An der Decke hängt eine Stromsparfunzel (Leuchstoffröhre) und da die zu wenig Licht hergibt, nehme ich dazu eine alte Bürolampe aus dem Bastelkeller, zusätzlich den Blitz. Die Kamera stelle ich auf zwei Holzklötze, sodass ich 1/10 s halten mag – und schon ist es  im "Unterholz" der Zitronenbaumtöpfe nicht mehr zappenduster. :-) Die Spinne kennt das Prozedere, kümmert sich nicht mehr darum.

Herzlich,
Roman

Tobias Bauer

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Re: Begegnungen
« Antwort #4 am: 2010-03-09 02:04:44 »
Das Bild mit der Schnake hat schon beinahe etwas unreales. Besonders gut gefallen mir daran die sichtbaren Halteren.

Grüße

Roman Pargätzi

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Begegnung vom 10. 3.
« Antwort #5 am: 2010-03-10 23:25:45 »
Ab einer gewissen Kleinheit empfiehlt es sich nicht, Spinnen über den Weg zu laufen, selbst wenn die ebenfalls winzig sind. Läuse sind offensichtlich ein wichtiger Bestandteil der winterlichen Spinnennahrung in unserem Keller. Ausser Kellerasseln, ein paar Mücken und anderen Spinnen gibt es z. Z. ausser den vielen Pflanzenläusen auch nicht viel zu futtern.

Roman

Jürgen Peters

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Re: Begegnungen
« Antwort #6 am: 2010-03-11 18:49:16 »
Hallo, Roman!

Die Gewächshausspinne von der Bastelraumtür scheint wenig erbaut ob der zielstrebigen Annäherung einer Grossen Zitterspinne (Bilder 03 und 04).

Die kommen sich hier auch öfter in die Quere, doch bisher haben überraschenderweise immer die Parasteatodas bei Anpirschversuchen der Zitterspinnen nach hektischem gegenseitigem Vorderbeintasten und Zucken die Oberhand behalten (-> Rückzug des Pholcus).
Viele Grüße, Jürgen

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      Borgholzhausen, Deutschland
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Roman Pargätzi

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Re: Begegnungen
« Antwort #7 am: 2010-03-11 22:34:00 »
Die kommen sich hier auch öfter in die Quere, doch bisher haben überraschenderweise immer die Parasteatodas bei Anpirschversuchen der Zitterspinnen nach hektischem gegenseitigem Vorderbeintasten und Zucken die Oberhand behalten (-> Rückzug des Pholcus).

Salü Jürgen,

Die Pholcus hier hat den Rückzug ebenfalls im Eiltempo angetreten, ist die ganze Wand hochgerannt bis zur Decke, nachdem sie sich eher vorsichtig genähert hatte. Die Gewächshausspinne hat sie mit ihren langen Vorderbeinen richtiggehend weggeprügelt.
Habe solches bei Parasteatoda-Weibchen letzten Sommer auch schon am Kompostdeckel beobachtet, gegenüber allen Spinnen, die ihnen ins Gehege kamen, auch gegenüber herumwandernden Parasteatoda-Männchen.

Herzlich,
Roman

Roland Egger

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Re: Begegnungen
« Antwort #8 am: 2010-03-12 01:56:39 »
Salü Jürgen,

Die Pholcus hier hat den Rückzug ebenfalls im Eiltempo angetreten, ist die ganze Wand hochgerannt bis zur Decke, nachdem sie sich eher vorsichtig genähert hatte. Die Gewächshausspinne hat sie mit ihren langen Vorderbeinen richtiggehend weggeprügelt.
Habe solches bei Parasteatoda-Weibchen letzten Sommer auch schon am Kompostdeckel beobachtet, gegenüber allen Spinnen, die ihnen ins Gehege kamen, auch gegenüber herumwandernden Parasteatoda-Männchen.

Herzlich,
Roman
Grüß Dich Roman,
kann es sein, daß die Gewächshausspinne die Zitterspinne nicht vertreiben sondern eigentlich fangen/"erbeuten" wollte? Ich habe zwar nie einen erfolgreichen Angrif gesehen könnte es mir aber gut vorstellen. Ich habe aber einmal eine große Fettspinne gesehen, die eine unvorsichtige Zitterspinne gefangen hat.
Ade,
  Roland

Roman Pargätzi

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Re: Begegnungen
« Antwort #9 am: 2010-03-12 22:01:27 »
Salü Roland,
Ich habe leider noch nie gesehen, wie eine Gewächshausspinne etwas Grösseres fängt, d. h. ob sie mit den langen Vorderbeinen die Beute zu fesseln versucht, bevor sie zubeisst. Ich habe schon eine an einer Wespe gesehen, eine andere an einem Ohrwurm: beide Beutetiere waren kaum eingewickelt.
Vielleicht weiss da ja irgendjemand etwas.
Herzlich,
Roman

Roman Pargätzi

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Begegnung vom 14. 3.
« Antwort #10 am: 2010-03-14 00:27:39 »
Eine der grossen Winkelspinnen im Keller begegnet mir.

Roman Pargätzi

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Begegnung zweier Winkelspinnen, 17. 3. 2010
« Antwort #11 am: 2010-03-17 20:28:17 »
Die obige Winkelspinne hat heute Besuch einer Artgenossin. Dass Grosse Winkelspinnen im Keller die Netze von Artgenossinnen aufsuchen, ist mir inzwischen ein paar Mal aufgefallen. Keine Ahnung, weshalb die das tun, aber Unfreundliches in dem Sinn, dass die eine die andere überfallen und gefressen oder auch nur vertrieben hätte, scheint nie passiert zu sein.

Herzlich,
Roman

Roman Pargätzi

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Keller-Begegnung vom 19. 3.
« Antwort #12 am: 2010-03-19 19:30:24 »
Die Geduld dieser Spinne bei Porträtsitzungen ist jeweils an einem sehr kleinen Ort ...

Lars Friman

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Re: Begegnungen
« Antwort #13 am: 2010-03-19 20:08:57 »
Moin
So sieht sie richtig aus
Lars Friman

Roman Pargätzi

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Re: Begegnungen
« Antwort #14 am: 2010-03-19 20:49:03 »
Moin
So sieht sie richtig aus
Lars Friman

Salü Lars,
Es hat mich auch schon gedünkt, dass gewisse Spinnen meist verkehrt herum hängen, und die Dame da gehört eindeutig dazu. Allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass sie findet, sie sehe auf dem oberen Bild richtig aus und ich als Fotograf falsch, zumindest solange ich mich nicht wie eine Fledermaus an die Decke hänge ...
;-)

Roman Pargätzi

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Pholcus phalangioides begegnet Tegenaria atrica
« Antwort #15 am: 2010-03-20 23:26:11 »
Da habe ich gestern Nacht die grosse Tegenaria atrica, die über der westlichen Kellertür haust, in einer interessanten Situation vorgefunden. Sie ist wieder einmal auf einem ihrer Ausflüge gewesen, etwa 3 Meter von ihrem Winkel entfernt. Die Zitterspinne ist von unten auf sie losmarschiert, hat sie mit einem der langen Vorderbeine betastet, ist schliesslich über sie hinweggestiegen und hat dann, an der Decke hängend, ein paar weitere Annäherungsversuche gemacht, sie einmal eine ganze Weile lang mit den Vorderbeinen "begrapscht".
Die Winkelspinne hat sich zeitweise in die Ecke gedrückt, allerdings auch zwei, drei Mal gewendet. Zurück an ihren Wohnort abmarschiert ist sie erst, als ich die Zitterspinne vertrieben habe.
Die Bilder sind leider nicht besonders scharf, da ich nur die Makrolinse dabeigehabt habe.

Herzlich,
Roman

Jörg

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Re: Begegnungen
« Antwort #16 am: 2010-03-21 11:47:49 »
Hallo Roman,

Bild 4 ist eindrucksvoll! Erstaunlich, daß die Pholcus aus solchen Konfrontationen oft als Sieger hervorgeht!

Dieses "begrapschen" beobachte ich bei meiner Pholcus auch oft. Die Spinne baggert sich ihre Beute quasi von der Wand: Insekten fliegen durch die Grabbelei auf und verheddern sich im Netz, anderen Beutetieren ergeht es genauso, wenn sie z.B. versuchen, sich fallenzulassen.

Viele Grüße,
Jörg

Roman Pargätzi

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Re: Begegnungen
« Antwort #17 am: 2010-03-21 22:46:12 »
Salü Jörg,

Habe es mir gedacht, Deine Esmeralda habe Dir die Technik erklärt!
Da diese Tegenaria schon für so viele Fotos und noch mehr Fotoversuche hingehalten hat, wollte ich es nicht draufankommen lassen, dass die Pholcus sie erwischt.

Herzlich,
Roman

Roman Pargätzi

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Begegnung mit Schneewittchen, 23. 3. 2010
« Antwort #18 am: 2010-03-23 22:54:08 »
Diese Spinne ganz speziellen Aussehens ist mir heute, gut getarnt,  im Treppenhaus begegnet.

Arno Grabolle

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Re: Begegnungen
« Antwort #19 am: 2010-03-23 23:02:34 »
Wieder Liocranum rupicola?

Arno

Roman Pargätzi

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Re: Begegnungen
« Antwort #20 am: 2010-03-24 21:23:39 »
Wieder Liocranum rupicola?

Arno

So ist es. Das Tier ist teilweise sehr hell und ein Teil des Vorderkörpers sieht wie lackiert aus; der schneeweisse Schimmer rührt wohl auch von unseren Wänden her, die mit wenigen Ausnahmen mit Sumpfkalk gestrichen sind – diese Farbe ist hochweiss, kristallin, ohne Lösungsmittel, pflegeleicht –, nach einem Tag Herumrennen in einem Plastikbecken ist ein Teil des Schneewittcheneffekts weg.

Aber sehenswert finde ich das flinke Tier alleweil.

Arno Grabolle

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Re: Begegnungen
« Antwort #21 am: 2010-03-24 23:22:13 »
... eine ziemlich helle Variante.

Arno

Roman Pargätzi

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Begegnung mit 1,5-mm-Spinne
« Antwort #22 am: 2010-03-25 23:47:29 »
Ein blitzgeschwindes Tier, gefunden heute vor dem Kellerfenster.

Roman Pargätzi

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Begegnungen mit 2 weiteren Liocranum rupicola
« Antwort #23 am: 2010-03-27 23:47:44 »
Heute habe ich im Keller "Schneewittchens" schwarze Schwester angetroffen und eine weitere Liocranum rupicola, Letztere gut gesichert.
Offensichtlich gibt es nicht nur sehr helle bis sehr dunkle Tiere, sondern auch (auf dem Hinterleib) "positiv" und "negativ" gezeichnete, wobei diejenigen, die ich bislang im Haus und im Keller gesehen habe, bis auf zwei dunkle Winkel auf hellem Grund hatten.

Roman Pargätzi

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Vorosterbegegnung, 28. 3. 2010
« Antwort #24 am: 2010-03-28 19:20:18 »
Da mir die Ero vom Keller immer noch ein Epigynenfoto "schulden", sich diesbezüglich geradezu verweigern, habe ich letzte Woche eine eingesammelt und mitsamt einer 4-cm-Fettspinne in ein Glas gesteckt. Die Fettspinne ist inzwischen halbwegs verspiesen, die Foto ist immer noch nicht geschafft, dafür hat die Spinne mir "ein Ei gelegt": seit heute Morgen hängt ein kleiner Kokon (halb so gross wie diejenigen beim Kompost) am Deckel des Glases.


Arno Grabolle

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Re: Begegnungen, 25. 3. 2010
« Antwort #25 am: 2010-03-28 20:28:35 »
Schön, diesen Kokon können wir später konkret einer Art zuordnen (dein Ero ist wahrscheinlich aphana). Wenn wir weiter sammeln könnten wir irgendwann feststellen, ob es Unterschiede im Aussehen der Kokons der einzelnen Ero-Arten gibt.

Arno

Roman Pargätzi

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Begegnung vom 3. 4. 2010 am Kompostdeckel
« Antwort #26 am: 2010-04-05 23:24:17 »
Zwei Ozyptila praticola (Dank an Arno für den Schupf in die richtige Richtung) haben sich just an den Ort verirrt, den die letzte ganz grosse Parasteatoda tepidariorum vom Kompostdeckel wohl seit dem verflossenen Sommer als ihre Behausung betrachtet. Vor allem der grössere der beiden Eindringlinge passt der Gewächshausspinne überhaupt nicht und zieht nach etwa zwei Stunden plötzlich Leine, während das kleinere Tier am Abend immer noch in derselben Vertiefung der Teerpappe ausharrt.

Von den über 4 mm grossen Gewächshausspinnen sind am Kompostdeckel derzeit wieder acht Stück zu sehen, wobei im Winter eine Zeitlang keine mehr sichtbar gewesen ist, sie müssen sich unter den Holzlatten des Deckels verkrochen haben. Weitere haben einem Rotkehlchen als Futter gedient. Dafür findet man jetzt viele Jungtiere, deren Hinterleib gerade mal 1 mm misst.  Überdies hängen zurzeit je drei bis vier mittelgrosse Tiere vor den östlichen drei Kellerfenstern. Ihrem Namen zum Trotz überdauern diese Spinnen den Winter offensichtlich auch im Freien.

Roman, wieder mal begeistert von "seinen" Viechern.

Roman Pargätzi

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WEM begegnete am 6. oder 7. 4. 2010 ...
« Antwort #27 am: 2010-04-08 22:28:33 »
... diese halbwüchsige Ero? Gefunden im Kellergang an einem Glasziegel, am Tag vorherher hing sie mit Bestimmtheit nicht dort.
In der Umgebung hausen Grosse Winkelspinnen, Fettspinnen aller Grössen (gehen z. Z. z. T. auf wie Küchlein), weitere Ero, Grosse Zitterspinnen.
Eine Gewächshausspinne lebt in der Nähe, aber die wandert nicht herum.
Grosse Zitterspinnen packen feiner und anders ein.
Übel, wie die Spinne zugerichtet ist, muss das Tier, dem sie zum Opfer gefallen ist, zubeissen können, z. B. Beine entzweibeissen ...
Grosse Winkelspinnen kauen zwar kräftig, aber packen kaum so ein, wenn überhaupt.
Also eine andere Ero? Oder weisen die Tropfen an den starken Fäden auf eine Fettspinne hin?

Gespannt auf Ideen, Erfahrungen,

Roman


Tobias Bauer

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Re: Begegnungen, 8. 4. 2010
« Antwort #28 am: 2010-04-10 13:32:30 »
Hallo Roman,

Ich habe gerade die Überreste einer kleinen Linyphiidae angeschaut, die ich gestern an eine Steatoda triangulosa verfüttert habe, die in einem meiner Vogelspinnenterrarien haust ( quasi eine WG). Das ganze sah schon so ein wenig wie deine Ero aus.

Grüße

Arno Grabolle

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Re: Begegnungen, 8. 4. 2010
« Antwort #29 am: 2010-04-10 21:11:55 »
Ich würde es aus meiner Erfahrung auch für ein Kugelspinnenopfer halten.

Arno