SARA-Treffen Innsbruck Mai 2011

[Siegfried Huber]

Hallo,
Ende Mai fand in Innsbruck das SARA-Treffen statt. Erstaunlicherweise war ich der einzige Vertreter aus Deutschland, sogar der einzige 'Ausländer', denn der aus Genf angereiste Peter Schwendinger ist ja auch ein Österreicher und hat lange Jahre in Innsbruck gewirkt. Diesmal waren die Kleineren Ordnungen relativ stark in den Vorträgen: es gab was über Skorpione, Pseudoskorpione, Geisselspinnen und Weberknechte, recht wenig über Webspinnen, die sonst den Hauptteil für sich beanspruchen. Eine Exkursion fand nicht statt, sodass der Sonntag frei für private Unternehmungen war. Cri Komposch zog es vor, seinem Vortragsthema (Skorpione) zu frönen und begab sich auf Skorpionspirsch. Somit war ich auf mich alleine gestellt, auf Axel's Bitte mich um die Knechtbevölkerung zu kümmern. Hier die Ergebnisse meiner drei kurzen Wanderungen.

die erste fand noch am Samstag Abend in der Umgebung des Campingplatzes Kranebitten statt (westlich von Innsbruck) und brachte nur eine Überraschung insofern, als ich mit Lacinius dentiger den Erstnachweis dieser Art in der Innsbrucker Gegend erbringen konnte (erstaunlich bei DER Arachnologendichte dortselbst):

#4156 Parasteatoda
#4157 Segestria
#4159 Lacinius dentiger
#4168 Phalangium opilio
#4173: ein unklarer Jungknecht, anwesende Experten wollten sich nicht festlegen,
vielleicht hat im Forum jemand die zündende Idee?

Fortsetzung folgt..
Siegfried

[Siegfried Huber]

Die Martinswand befindet sich oberhalb Kranebitten. Axel hatte mich gebeten, dort nach Troguli zu fahnden:
#4180 Astrobunus helleri (für mich ganz was neues!)
#4184 Leiobunum limbatum, frisch gehäutet
#4190 Trogulus cf closanicus, das Objekt der Begierde, aus einem faulen Baumstumpf gepult
#4194 Zora spec.
#4209 Polybothrus fasciatus, ein lithobiomorpher Hundertfüßer in beeindruckender Größe
#4218 Histricostoma dentipalpe

Fortsetzung folgt..

[Siegfried Huber]

Der dritte Fundort befand sich am SÜdrand des Inntals (Kranebitten liegt am Nordrand und ist daher eher wärmebegünstigt), ein feuchtes, grünes Tälchen:

#4221 Paranemastoma quadripunctatum
#4226 Platybunus - Weibchen
#4232 Platybunus - Männchen
#4234 Gyas titanus
#4251 Amilenus aurantiacus
#4270 Mitostoma chrysomelas

.. ob sich letztlich in den gesammelten Proben auch der gesuchte Nemastoma schuelleri fand, muss später von Axel geklärt werden. Übrigens stammen etliche der taxonomischen Angaben von ihm (Dank!), ich möchte mich da nicht mit fremden Federn schmücken. Vermisst habe ich Ischyropsalis und Mitopus (auch ein Thema bei den Vorträgen: es wird nach kryptischen Arten gefahndet!), letzterer war vermutlich bei den vielen herumlaufenden Jungtieren dabei, die ich nicht weiter beachtet habe. Trotzdem für einen einzigen Tag eine recht gute Ausbeute.
Zum Ende noch ein paar nicht-arachnologische Eindrücke:

#4294 der Stengellose Enzian in üppiger Blüte
#4301 massenhaft Dungfliegen, offenbar von einem Pilz befallen und gekillt..

Siegfried

[Jörg]

Moin Siegfried,

sehr schöne Ausbeute!
So ein Histricostoma kann einen aber wirklich täuschen, was? Wenn man ihn nur von oben sieht, hält man ihn doch glatt für einen "stinknormalen" Nemastoma.

Zum unklaren Jungknecht fällt mir auch nichts ein (aber da war auch nicht wirklich mit zu rechnen ;-))

Jörg

[Siegfried Huber]

Histricostoma <> Nemastoma: da ich bin auch schon ein paarmal drauf reingefallen..
Siegfried

[Lars Friman]

Moin Siegfiried,

ährlich gesagt, sind die Bilder nicht besonder gut für eine nachträgliche
Photo-Bestimmung. Daher dazu nur zwei bemerkungen:

1) 4180 Astrobunus:  kann man nicht erkennen
2) 4218 Histricostoma: kann man nicht erkennen
3) 4156 Parasteatoda ist wohl eine P. tepidariourum
4) 4168 ist für mich ein Ph. indet.
5) 4173 könnte Opilio saxatilis sein, obwohl die B I sehr dick sind.

Lars Friman

[Siegfried Huber]

Moin,
leider muss ich Dich bestätigen, was die Qualität der meisten Fotos angeht.
Bei #4173 hatte ich ebenfalls die Idee mit Opilio saxatilis, was aber von den anwesenden Experten verworfen wurde. Den Astrobunus hat mir Axel so benannt, ich selber kannte die Art bisher nicht.
Siegfried