Autor Thema: Griechenland Mai 2010  (Gelesen 24174 mal)

Arno Grabolle

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Re: Griechenland Mai 2010
« Antwort #60 am: 2010-07-21 23:39:24 »
Jap, das ist sie: Neaetha membrosa, wenn die dort richtig bestimmt wurde. Lustig: derjenige hat die Spinne genau auf der gleichen Pflanze fotografiert, wie ich (Kulissenpflanze, nicht vor Ort ... wie nennt man das? Fetthenne, irgend so ein Polstergewächs, dass in Steingärten steht)

... die Art ist sogar schon in Deutschland gefunden worden.

Danke! Arno

Michael Schäfer

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Re: Griechenland Mai 2010
« Antwort #61 am: 2010-07-22 08:13:56 »
Hallo Arno und Tobias,

ich glaube, ich hatte ein gleich aussehendes Tier aus Sardinien hier auch schon mal gepostet:

http://forum.spinnen-forum.de/index.php?topic=878.0

damals hat mir keiner hier helfen können. Die Ähnlichkeit ist kaum zu leugnen, oder?

Gruß
Micha
Meine neusten Foto-Projekte zeigen Springspinnen aus Fuerteventura und Kreta.

Tobias Bauer

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Re: Griechenland Mai 2010
« Antwort #62 am: 2010-07-22 13:40:54 »
@ Michael

ja das sieht aus wie Arno's. Wird wohl diesselbe Art oder mindestens Gattung sein.

Ich war damals noch nicht hier im Forum, sonst hätte ich mich sicher noch erinnert. Jetzt weißts dus aber ja. :-P

Grüße

Arno Grabolle

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Re: Griechenland Mai 2010
« Antwort #63 am: 2010-07-22 19:50:15 »
Ja Mensch, vielleicht kam sie mir deshalb gleich irgendwie bekannt vor.

Arno

Tobias Bauer

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Re: Griechenland Mai 2010
« Antwort #64 am: 2010-08-21 01:31:12 »
Hallo Arno,

hast du denn schon etwas zu den Gnaphosiden und Lycosiden herausgefunden? Die eine oder andere sah ja recht merkmalsarm aus...

Tobias

Arno Grabolle

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Re: Griechenland Mai 2010
« Antwort #65 am: 2010-08-21 08:04:35 »
Nicht viel. Die größeren Lycosiden leben alle noch. Die schlanken cf. Hognas werden (beide Exemplare) leider Männchen und sind gerade subadult.

Diese Liocranidae soec. ist wahrscheinlich Sagana rutilans (früher bei Liocranum). Ich sah beim Einschnapsen kurz die recht charakteristische Epigyne und die Beschreibung in den SpiMi passt wie die Faust aufs Auge.


Sie hat mir mindestens ein Junges hinterlassen, welches sich schon ein mal gehäutet hat.

Die beiden Zoropsidae-Mamas haben mir insgesamt (nur) vier lebend Junge hinterlassen, die ich jetzt versuche aufzuziehen. Ich habe immernoch nicht die Epig. angeschaut, weiß also noch nicht, ob es spinimana ist, oder eine andere Art. Ich denke aber eher zweiteres.

Arno

Tobias Bauer

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Re: Griechenland Mai 2010
« Antwort #66 am: 2010-08-21 12:10:27 »
Ah, das ist S. rutilans also. Ich hatte vor ein paar Tagen den Eintrag im Wiki gesehen und fragte mich wie die Art aussieht. Zoropsis gibt es noch zwei weitere Arten dort (Z. lutea, Z. oertzeni). Ob die gleich aussehen (wie spinimana), weiß ich leider nicht.

Tobias

Mario Freudenschuss

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Re: Griechenland Mai 2010
« Antwort #67 am: 2010-09-15 11:49:10 »
Hallo,

da im Krankenstand doch einiges an Zeit zu finden ist, hab ich schnell mal meine Salticidae aus Griechenland durchgemacht:

Cyrba algerina
Evarcha arcuata
Europhrys frontalis
Evarcha jucunda
Habrocestum graecum
Heliophanus auratus
Heliophanus equester
Heliophanus kochii
Heliophanus mellinus
Heliophanus patagiatus
Macaroeris flavicomis
Macaroeris nidicolens
Menemerus semilimbatus
Pellenes diagonalis
Phlegra bresnieri
Phlegra fasciata
Philaeus chrysops
Plexippus paykulli
Pseudeuophrys obsolete
Talavera aequipes
Thyene imperialis

Zwei konnte ich noch nicht ganz zuordnen.

Gruss
Mario




Philaeus chrysops


Thyene imperialis


Heliophanus mellinus

pfeiffer

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Re: Griechenland Mai 2010
« Antwort #68 am: 2010-09-15 11:52:05 »
Hi Mario,

gibt es einen besonderen Grund warum die Spinnen so klein und das Bild so groß sind?

Arno Grabolle

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Re: Griechenland Mai 2010
« Antwort #69 am: 2010-09-30 23:43:27 »
Hier noch ein paar Nachzügler:

1. Die oben schon gezeigte cf. Hogna nun als reifes Männchen. Leider sind beide Exemplare Männchen geworden, sodass ich nicht weiß, wie das Weibchen ausgesehen hätte.

2. Meine erste Aphantaulax (Gnaphosidae), meine ich. Ich hatte die Spinne als Jungtier in einem Trockenrasen in Küstennähe am Boden gefunden. Es ist auch ein Männchen geworden und heute eines natürlichen Todes gestorben. Die Spinne ist tagaktiv, läuft sehr viel herum, in gleichmäßig zügigem Tempo. Wenn sie auf Beute stößt, trellert sie oft erst ein bisschen mit den Vorderbeinen an ihr herum, geht nochmal weg, eine kleine Runde herum um dann trotzdem zuzupacken – merkwürdiges Verhalten. Ameisen frisst sie nicht.

3. Eine Berlandina-Art, die äußerlich sehr unserer heimischen B. cinerea ähnelt. Vielleicht ist sies auch.

Arno

pfeiffer

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Re: Griechenland Mai 2010
« Antwort #70 am: 2010-10-01 07:25:18 »
Schöne Spinnen. Wirst Du die Männchen genauer bestimmen? Ist wohl nicht so leicht oder?

Arno Grabolle

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Re: Griechenland Mai 2010
« Antwort #71 am: 2010-10-01 08:36:29 »
Bei diesen beiden sehe ich gute Chancen. Auch bei der Berlandina. So eine habe ich zwei mal gefunden. Ich weiß nicht, ob die schon reif ist oder noch ein Jungtier.

Arno

Tobias Bauer

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Re: Griechenland Mai 2010
« Antwort #72 am: 2010-11-22 19:37:37 »
Hi Arno,

ich habe gerade den Artikel von H. pluchei erweitert und zufälligerweise etwas über diese Brutkuppeln geschrieben, welche die Art baut.



Da würde sich das Bild sehr gut machen. Hast du noch mehr :-)?

Tobias

Arno Grabolle

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Re: Griechenland Mai 2010
« Antwort #73 am: 2010-11-22 21:04:58 »
Nein, leider nicht. Mein Interesse vor Ort galt anderen Spinnen. Dieses Bild habe ich nur gemacht, weil ich den Fotoapparat gerade in der Hand hatte.

Ich habe sie aber oft gesehen und mich immer wieder darüber geärgert, dass ich mir nicht die Zeit nehmen konnte (es war einfach noch zu viel anderes zu entdecken), das mal richtig zu fotografieren.

Ich schiebe das Bild mal in den Artikel (habs noch auf der Platte).

Arno

Arno Grabolle

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Re: Griechenland Mai 2010
« Antwort #74 am: 2010-11-23 00:03:21 »
Das Wetter wird endlich winterlich und ich habe mal Zeit mich um die Griechenland-Spinnen zu kümmern. Nun habe ich die ersten echten Bestimmungen durchgeführt.

1. Drassodes serratichelis. Diese Spinnen zeigt mir, wie arachnologisch unbedarft ich doch in diesen südlichen Gefilden bin. Ich habe die kleine (4 mm lange) Spinne als juvenile Scotophaes (oder nahe verwandt) mitgenommen. Weil sie sich bis heute nicht gehäutet hat, musste ich irgendwann einsehen, dass sie schon reif ist. Die Epigyne sah gleich auf den ersten Blick nach Drassodes aus, aber ich wollte es nicht glauben und habe sonst wo gesucht. Erst ziemlich spät stieß ich in der aranea auf die Art (Danke an die Macher, die auch europäische Arten mit eingebaut haben). Und es verwundert mich immer noch. Nicht alles ist größer im Süden: eine Drassodes-Art, die nur 5 mm lang wird.







2. Sagana rutilans (siehe ein paar Posts weiter oben) ist bestätigt. Das ist sie (Bilder+Artikel kommen später). Auch dieser Spinne habe ich ihre Identität lange nicht angesehen. Selbst nach Inspektion des lebenden Tiers unter dem Bino zu Hause war ich mir noch unsicher, ob ich das jetzt eher für eine Gnaphosidae oder eine Liocranidae halten soll.

Arno

pfeiffer

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Re: Griechenland Mai 2010
« Antwort #75 am: 2010-11-23 07:52:50 »
Super, mach weiter (Griechenland und danach Ungarn?).

> Erst ziemlich spät stieß ich in der aranea

Ich verwende immer noch (und die Norweger auch, habe ich gemerkt) den alten Spitznamen: "SpiMi"

Arno Grabolle

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Re: Griechenland Mai 2010
« Antwort #76 am: 2010-11-24 00:27:00 »
Wie versprochen Sagana rutilans (nicht wundern wegen der roten Qellenangabe unten, für die neue aranae-Steite gibt es noch keine Lit-Vorlage):
Diese Fangstacheln sind unglaublich. Wegen der im Leben recht dunklen Beine fallen die erst unterm Bino richtig auf. Der längste Stachel auf der Tibia ist deutlich länger als die halbe Tibialänge, beim Metatarsus sind es fast 2/3.







Arno

Tobias Bauer

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Re: Griechenland Mai 2010
« Antwort #77 am: 2010-12-13 16:23:40 »
Hi Arno,

hast du eigentlich schon etwas zu der grauen Pardosa herausgefunden, die du auf Geröll gefunden hast? Mir fiel gestern auf, das es Pardosa morosa in Griechenland gibt, welche ihr ähnlich sieht, die Hochgebirgsarten wagleri und saturatior laut Checkliste des Wikis jedoch nicht. In Griechenland gibts natürlich auch noch andere Arten, wär aber ein toller Fund ...

Tobias

Arno Grabolle

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Re: Griechenland Mai 2010
« Antwort #78 am: 2010-12-13 22:02:22 »
Nein, die habe ich noch nicht exhumiert. Nach allem, was ich von Guido gesehen habe, glaube ich aber nicht so recht an P. morosa.

Bis Heiligabend ist noch viel zu tun. Aber zwischen den Feiertagen kann ich vielleicht mal wieder ein paar Griechenlandspinnen anschauen.

Arno

Jonas Wolff

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Re: Griechenland Mai 2010
« Antwort #79 am: 2010-12-13 23:27:30 »
Das sieht ja stark aus. Hast du ein neues Bino, Arno?

Arno Grabolle

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Re: Griechenland Mai 2010
« Antwort #80 am: 2010-12-14 00:16:47 »
Nein, aber viel Zeit in Stack-Panoramas investiert. Das Bild von Kopf und Vorderbein besteht aus 3x2x6 Bildern. Die Ventralansicht besteht aus 5 hintereinander liegenden Querformaten.

Das ist einfach nötig, weil man mit diesem Novex-Trino erst ab einer Vergrößerung von ca. 2x vernünftige Fotos machen kann. Bei kleineren Vergrößerungen lässt die Qualität stark nach. Also muss ich mehrere gestackte Fotos (Ausschnitte) im Panorama-Programm zusammensetzen.

Arno

Gernot J. Bergthaler

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Re: Griechenland Mai 2010
« Antwort #81 am: 2010-12-14 01:15:47 »
Welches Panorama-Programm hast Du, Arno?

Besten Dank,
Gernot

Arno Grabolle

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Re: Griechenland Mai 2010
« Antwort #82 am: 2010-12-14 08:20:24 »
Kolor Autopano Pro (kostenpflichtiges aber sehr gutes Programm).

Arno

Gernot J. Bergthaler

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Re: Griechenland Mai 2010
« Antwort #83 am: 2010-12-14 20:25:23 »
Danke!

Arno Grabolle

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Re: Griechenland Mai 2010
« Antwort #84 am: 2010-12-15 23:07:04 »
Eine weiter Spinne ist bestimmt – etwas ernüchternd: Drassodes lapidosus





Arno

Arno Grabolle

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Re: Griechenland Mai 2010
« Antwort #85 am: 2010-12-21 23:26:11 »
Noch ein Schwung Fotos von Griechenland bzw. Spinnen von dort (dann bin ich mit meinem Ordner von damals fast durch):

1./2. Eindrücke vom Hochplateau im Timfi
3. Die Küste bei Igoumenitsa und mehr der weniger Fundort der folgenden Arten. Dort unten, an den Felswänden gab es auch die Falltürspinne (Cyrtocarenum cunicularium)
4. Eine Liocranidae (evtl. Mesiotelus spec.), die ich als zierlichen Fast-spiderling mitgenommen hatte und nun mühsam zum subadulten Männchen aufgepäppelt habe (immer noch zierlich). Die letzte Häutung schaffen wir auch noch, wenn es bald wieder Drosophila im Zooladen gibt.
5. Loxosceles (hatte ich irgendwo schon gezeigt)
6.–9. Springspinnen (siehe Bildtitel)
10./11. Eine überall häufig zu findende Ozyptila-Art. Die habe ich auch großziehen müssen. Sie gehört wohl in die Nähe von atomaria (wenn sies nicht selbst ist)
12. Diese sehr große Araneus-Art war meine letzte Spinne, die ich in Griechenland gefunden und fotografiert habe.

Arno

Tobias Bauer

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Re: Griechenland Mai 2010
« Antwort #86 am: 2010-12-22 00:36:10 »
Hast du die dicke Araneide mitgenommen? Wenn ja, hoffe ich sehr auf A. circe. (Ich mag die angulatus-artigen Araneuse ja sehr)

Tobias

Mario Freudenschuss

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Re: Griechenland Mai 2010
« Antwort #87 am: 2010-12-22 05:10:24 »
Hallo Arno,

hab ich dir eigentlich schon geschrieben, dass ich in dem Gebiet, zu deinen ersten beiden Bildern deines letzten Posts eine Nemesiidae Art gefunden habe.
Hab ich auch erst vor kurzem mitbekommen. Muss sie aber wie die meisten Tiere dort unter einem Stein gefunden haben, nicht in einer Röhre oder dergleichen.

Bilder schick ich dir mal, sind nicht gerade so, dass man sie in diesem schönen Thread zeigen soll/ kann.

LG
Mario

Arno Grabolle

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Re: Griechenland Mai 2010
« Antwort #88 am: 2010-12-22 08:13:51 »
@Tobias: Natürlich. OK, steht jetzt auch mit auf der Wunschliste, nach der Pardosa ...

@Mario: Nein, wusste ich noch nicht. Ich habe ja dort oben eher mitteleuropäisch wirkende Spinnen gefunden (neben ein paar exotischen).

Arno


Mario Freudenschuss

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Re: Griechenland Mai 2010
« Antwort #89 am: 2010-12-22 08:18:18 »
Genau aus diesem Grund war ich auch sehr verwundert, als ich mir die Tiere aus diesem Gebiet mal unter das Mikrosko legte ;-)

Lg
Mario