Agelenidae

[Jutta Richter]

Guten Tag liebe Spinnenkenner,

bei Nyons/Süd-Frankreich hauste in einer etwa faustgroßen Höhlung unten an einem Kiefernstamm diese über 20 mm große Spinne. Auch das Spinnennetz und die dahinterliegende Röhre waren sehr groß. Ich verbrachte reichlich Geduld um ein aussagekräftiges Foto zu bekommen (11. Mai 2009). Oft drehte mir die Spinne aber nur den Hintern zu. Schließlich »opferte« ich einen Käfer (ca. 10 mm groß). Blitzschnell war die Spinne bei dem Käfer, verschwand aber nach kurzer Zeit wieder tief in der Röhre. Für mich hat die Spinne viel Ähnlichkeit mit Tegenaria silvestris - wäre da nicht die Größe.

Freundliche Grüße, Jutta

[Arno Grabolle]

Eher ferruginea. Die wird etwas groesser. Die beiden Arten und einige weiter werden heute in eine eigene Gattung (Malthonica) gestellt. Schau mal im Wiki, da duerften Artenlisten zu finden sein.

Arno

[Jutta Richter]

Vielen Dank Arno,

für die schnelle Antwort,

freundliche Grüße, Jutta

[Bastian Drolshagen]

hi,
was ist mit Tegenaria parietina? Die sieht ähnlich aus.

[Jutta Richter]

Guten Abend Bastian,
lieber Arno,

ich bin nicht sachkundig, aber die Beschreibung in Wikipedia zu Tegenaria parietina paßt besser zur Größe der von mir fotografierten Spinne als M. ferruginea.

Freundliche Grüße, Jutta

[Bastian Drolshagen]

hi,
die wird nach Süden hin auch deutlich häufiger, meine Bekannten aus Italien finden die regelmäßig.

[Arno Grabolle]

Es gibt einige feine Unterschiede im Körperbau zwischen einer Tegenaria-Art und einer Malthonica-Art. Ich kann nicht belegen, dass das dort oben M. ferruginea ist, aber eine Tegenaria-Art ist es eher nicht und zu den Bildern von Tegenaria parietina, die ich im Netz finde, passte sie für mich nicht.

Arno

[Nils Heller]

Meinem persönlichen Eindruck nach würde ich sagen, dass parietina vom Körperbau besser passt -> längere und zierlichere Beine als ferruginea, eben wie das abgebildete Tier. Größe und Fundort Südfrankreich sind auf jeden Fall auch starke Indizien. Was mich allerdings etwas stört sind die für parietina etwas stark gefleckten Beine, die sind normal eher blass. Aber vielleicht gibt es da Variationen.

[Arno Grabolle]

Ich finde die Zeichnung des Tieres insgesamt viel zu kräftig für T. parietina (verglichen mit den Bildern, die ich im Netz finden kann). Und dieses hoch aufgewölbte Opisthosoma scheint mir ein Merkmal für Malthonica-Arten zu sein. Vielleicht ist es irgendeine französische Malthonica-Art.

Arno

[Bastian Drolshagen]

hi Arno,
schau mal hier: http://forum.aracnofilia.org/index.php?showtopic=11348
Das sind T. parietina und ich finde das oben gezeigte Exemplar passt ganz gut.
Vor allem der Umstand, dass das Tier wohl relativ groß war..

[Arno Grabolle]

... eben das finde ich nicht. Schau dir mal das Prosoma-Muster an. Nicht nur die Intensität, v.a. die Form ist eine ganz andere. Das Opist.-Muster ist zugegeben recht ähnlich. Die Größe allein ist kein Argument für mich.

Kevin Pfeiffer hält hier zuhause ein Jungtier, welches sehr nach T. parietina aussieht. Die hat er hier in Budapest eingefangen. Mal sehen, was daraus wird. Er hatte glaub ich gestern Fotos gemacht. Vielleicht stellt er die ja mal ein.

Arno

[Siegfried Huber]

..wartet mal Angelos Tegenaria-Revision ab, da wird sich wohl einiges tun..

[pfeiffer]

Hier mein Tier, in einer staubigen Ecke unter dem Treppensatz im alten Rathaus auf der Burgberg gefunden (Januar). Hat sich seitdem 2mal gehäutet und das nächste mal wird demnächst, vermute ich.

Zum Bestimmungsthema kann ich leider nichts sagen.

-K

[Nils Heller]

@Kevin:

Bei Deinem Tier würde ich Richtung T. domestica tendieren.

[pfeiffer]

@Kevin:
Bei Deinem Tier würde ich Richtung T. domestica tendieren.

Ja, wenn ich die Bilder vergleichen, sehe ich starke Ähnlichkeiten.

-K