Autor Thema: Meine Araneidae-Highlights aus 2021  (Gelesen 1053 mal)

Simeon Indzhov

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Meine Araneidae-Highlights aus 2021
« am: 2021-12-31 17:49:27 »
So, 2021 ist fast vorbei und im vergangenen Jahr konnte ich immernoch einiges an Spinnen finden. Es folgen die Arten (und vor allem meine Erstfunde) aus der Familie Araneidae, die ich am interressantesten fand oder etwas besonders sind:

1. Cercidia prominens.
Ich fand ein einziges weibliches Exemplar dieser Art im Mai 2021 an einem thermophilen Ort in W-SW Bulgarien, geklopft von niedriger Vegetation.
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2. Araneus circe.
Zwar kein Erstfund, aber erst 2021 gelang es mir reife Exemplare dieser Art zu sehen - ein Weibchen, in 2020 als subadult an einer Wand mitten in der Stadt gefunden, sowie ein weiteres Weibchen (hier abgebildet), das ich am 2. Stockwerk hnseres Hauses fand. Die Art lebt sicherlich synanthrop in Sofia, wird aber von mir selten beobachtet - vermutlich weil sie die höheren Stockwerke bevorzugt, in geringer Dichte lebt und/oder nachtaktiv ist.

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3. Neoscona byzanthina.
Diese erst neulich aus Bulgarien und weitgehend übersehene gemeldete Art fand ich einmal in der Nähe von Sofia, in der Umgebung (aber nicht unmittelbar neben) einer Feuchtzone. Die Spinne war subadult im Juli und häutete sich anfang August reif. Die Epigynencollage zeigt Neoscona adianta, byzanthina und subfusca, alle 2021 gesammelt. (Neoscona adianta habe ich auch erst dieses Jahr fangen können).

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4. Araneus alsine.
Im Westbalkan-Gebirge auf ca. 1200 m asl gefunden, am Rand eines kleinen Sees, im Unterschlupf (erstes Foto) in hoher Vegetation gefunden. Das Exemplar lebt immernoch bei mir.

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5. Aculepeira talishia.
Diese besondere Art ist von den hohen Gebirgen der Balkanhalbinsel und Asiens bekannt. Ich konnte sie im Juli in der Umgebung von Cherni Vrah, an den Steinflüssen, mehrmals finden, und brachte ein Weibchen und ein Männchen (hier nicht abgebildet) heim. Die Art bewohnt horizontale Steinansammlungen mit tiefen Ritzen (wohin sie bei Gefahr fällt, Levi hat ähnliches Verhalten bei Aculepeira carbonarioides beschrieben) und scheint hohe Haufen wie direkt am Gipfel nicht zu besiedeln. Aculepeira talishia hat nur alte Meldungen aus Vitosha (Drensky hat sie unter dem Namen carbonaria vor ca. 100 Jahren gemeldet), was durchaus überraschend ist, denn die Netze der Aculepeira sind manchmal direkt an den Touristwegen, wenn diese die Steinflüssen überqueren!

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Das sind nicht alle Araneidae, denen ich zum ersten mal in 2021 begegnete - ich habe Singa nitidula und Hypsosinga sanguinea hier nicht eingeschlossen und Neoscona adianta nur nebenan erwähnt.

Einen guten Rutsch ins neue Jahr,
Simeon

Tobias Bauer

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Re: Meine Araneidae-Highlights aus 2021
« Antwort #1 am: 2022-01-01 15:49:33 »
Sehr interessant.

A.  talishia ist toll. Das ist gleichzeitig auch der westlichste Nachweis der Art überhaupt, oder (wenn auch nicht um viele km)? Die Art gibt es eventuell auch in Serbien, Griechenland und N-Mazedonien.
Tobias