Für 14 Tage (18.09.–2.4.2021) hatte ich vier Farbschalen in einem Trockenrasen stehen. Vor einem Monat hatte ich auf einem noch besseren Trockenrasen mit Bodenfallen viel weniger Fänge als hier mit den Farbschalen.
In dem stark von Wildschweinen frequentierten Terrain war es notwendig, Vorkehrungen gegen Wildschweine zu treffen. Einem Jägertipp folgend, habe ich um die Fallen herum gepinkelt (Frauen müssten sich dafür vorher etwas Urin in eine Spritzflasche füllen). Der Weg zu den Fallen war durch Schwarzkittel stark aufgebrochen, aber die Fallen waren unversehrt.
Es war nicht leicht, bezahlbare gelbe Schalen zu bekommen. Schlussendlich machten gelbe Müslischalen das Rennen. Als Fangflüssigkeit nutzte ich, wie für meine Bodenfallen, konzentrierte Kochsaltzlösung mit etwas Spülmittel. Das ist einerseits billig und anderersetis nicht umweltschädlich, falls man mal etwas verschüttet. Ich weiß, andere Leute finden diese Flüssigkeit nicht gut; warum, verstehe ich nicht.
Fundliste nachfolgend in folgender Notation: m/f/juv
Alopecosa sp. 0/0/42
Mangora acalypha 0/0/1
Clubiona diversa 4/1/0
Centromerus sylvaticus 0/1/0
Pardosa lugubris s.l. 0/1/0
Zelotes petrensis 1/0/0
Tenuiphantes tenuis 4/0/0
Trochosa terricola 1/1/0
Phalangium opilio 1/2/0
Fazit: Man muss nicht unbedingt Löcher graben, um Spinnen zu fangen. Farbschalen tun es auch, vielleicht aber sogar auch Schalen beliebiger Farbe, was die Beschaffung vereinfachen würde. Im Gegensatz zum Fang von Fluginsekten hatten meine Fallen ein Plexiglas-Dach gegen Regen (und Fluginsekten). Zum Beifang gehören leider auch kleine Kröten und eine Waldeidechse neben kleinen Fliegen und Käfern.
IMG_20211002_140323.jpg (334.97 KB . 600x419 - angeschaut 417 Mal)Eine der Farbschalen im Gelände
IMG_20211002_140408.jpg (197.42 KB . 600x450 - angeschaut 420 Mal)Fangergebnis einer Schale
IMG_20211002_161556.jpg (159.19 KB . 600x450 - angeschaut 440 Mal)Gesamtfang aus allen 4 Farbschalen nach dem Aussortieren
Martin